Bei Eselretter Ulrich Kettner dreht sich alles um die Langohren. Viele der Tiere stammen aus schlechter Haltung, wurden misshandelt, oder einfach nicht mehr gewollt. Hilfsbedürftige Esel finden bei auf Kettners Weideflächen in Leoben ein schönes Zuhause.
Verschmust statt laut
Dass Esel immer viel Lärm machen, wie oft behauptet wird, bestreitet der Eselretter vehement: „Wenn die Herde passt und die richtigen Tiere zusammen sind, dann gibt es kein Problem.“ Verschmust und zutraulich sind die Tiere auf den Weiden der Eselrettung – ganz egal, ob die Tiere jung oder alt sind.

Von der Oma bis zum Baby
Für jede Esel-Lebenslage ist gesorgt: So bekommen etwa Seniorinnen und Senioren unter den Langohren, denen schon mehrere Zähne fehlen, ein weiches Spezialfutter. Die ältesten Esel der Herde sind weit über 40 Jahre alt, das jüngste Eselchen gerade einmal sechs Wochen.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 27.9.2022
Die Pflege und Versorgung der 180 Tiere kostet viel, und auch der letzte Sturm hat am Gelände Schäden in der Höhe von 25.000 Euro verursacht. „Wir brauchen Bauholz und andere Materialien. Es muss schnell gehen, weil der Winter naht, und so sind wir schon sehr gefordert“, schildert Kettner. Mit Patenschaften für einen oder mehrere Esel kann man die Eselrettung unterstützen.
Der Traum vom Eselpark
Trotz aller Widrigkeiten hält Ulrich Kettner an seiner Vision von einem Eselpark fest – mit einer großen Weide, wo Besucherinnen und Besucher die Esel auch treffen können. Schon jetzt gibt es eine Zusammenarbeit mit Jugend am Werk. „Sowohl Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen mit Behinderung, als auch Menschen mit psychischen Problemen tut die Ruhe und Gelassenheit der Esel gut“, erklärt Kettner.
Die von ihm geretteten Esel werden gegen ein Entgelt auch an gute Plätze weitervermittelt – allerdings nur zu zweit.