Puch Auto
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Das „Puch-Schammerl“ ist 65

Nach dem Zweiten Weltkrieg in Graz erstmals in Serie produziert, hat der Puch 500 als preiswertes Auto schnell an Beliebtheit gewonnen – nun feiert das „Puch-Schammerl“ sein 65-Jahr-Jubiläum.

Er war für viele Menschen das erste leistbare Auto und wurde zu einem österreichischen Erfolgsmodell: Vor 65 Jahren wurde der „Puch 500“ in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert und rollte kurze Zeit später von den Fertigungsbändern des Steyr-Daimler-Puch-Werks in Graz.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 26.9.2022

Nach Zweitem Weltkrieg in Serie produziert

Der kleine Flitzer hat rund 460 Kilogramm Eigengewicht und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Er war das erste Auto, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Graz in Serie produziert wurde. „Als Motor wurde ein sehr guter Zweizylinder-Boxermotor, der eigentlich alles ausgehalten hat, eingesetzt“, sagt Karlheinz Rathkolb vom Johann Puch-Museum.

Puch Museum in Graz
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„Puch-Schammerl“ im Johann Puch Museum in Graz

Es wurde zudem überlegt, eine eigene Karosserie für das Auto zu bauen, das wäre aber zu teuer und zu aufwendig gewesen. „Als Lösung habe man deshalb die Karosserie des Fiat 500 gekauft“, erzählt Karlheinz Rathkolb.

27.000 Schilling für Puch mit Rolldach

Der Preis für ein „Puch-Schammerl“ konnte sich sehen lassen: Peter Piffl-Percevic vom Puch Museum hat noch die Rechnung von seinem Vater, der damals um die 27.000 Schilling für einen Puch mit Rolldach ausgegeben hat. Die erste Version von 1957 bis 1959 hat es nur mit dem beweglichen Dach gegeben, das im Volksmund auch die Ehrenbezeichnung „Fetzendach“ erhielt.

Puch mit Rolldach
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Rolldach des Puch 500 – im Volksmund auch „Fetzendach“ genannt

60.000 in der Steiermark gefertigte Fahrzeuge

In der Steiermark wurden 60.000 Fahrzeuge gefertigt, 5.000 davon sind heute noch für den Straßenverkehr zugelassen. Verkauft wurden die meisten Puch 500 in Österreich, manche kamen nach Deutschland; jeweils ein Stück landete sogar in Japan, Guatemala und in den USA.

Wer heute noch solch einen Oldtimer erwerben möchte, muss tief in die Tasche greifen: Für gut erhaltene Modelle liege der Preis laut Piffl-Percevic bei 20.000 bis 50.000 Euro, für Werksautos würden die Kosten noch mal extra durch die Decke gehen.