„Der Zauberer von OZ“
Next Liberty
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Kultur

Von Freundschaft und Selbstvertrauen

Die Geschichte des Zauberers von Oz ist vor allem im englischsprachigen Raum bekannt, kommt aber auch bei steirischen Kindern gut an. Das Märchen auf der Bühne des Next Liberty zeigt, was mit Selbstvertrauen und Freunden alles möglich wird.

Langeweile plagt die kleine Dorothy, ein 13-jähriges Mädchen, das auf der Farm von Tante Em und Onkel Henry in Kansas lebt – ein tristes und eintöniges Leben, wie sie meint – mitten im staubigen Nirgendwo.

Dann geschieht das Unmögliche: Ein Wirbelsturm fegt Dorothy in ein Land der Phantasie – wo sie endlich Freunde findet: eine Vogelscheuche, einen Blechmann und einen Löwen. „Ich erlebe richtig viele tolle Sachen – zuerst lerne ich drei wahnsinnig tolle Gestalten kennen, meine zukünftigen Freunde, und die begleiten mich auf meinem Weg durch Oz, und ich bin dabei, meinen Heimweg zu finden, und dafür muss ich natürlich zum großen Zauberer von Oz“, sagt die Lisa Rothhardt über ihre Rolle der Dorothy.

Abenteuer und Herausforderungen

Doch davor erleben Dorothy und ihre Freunde noch viele Abenteuer und müssen dabei auch so manche Herausforderung meistern – und das ist gar nicht so einfach, denn sie alle haben ihre persönlichen Handicaps, die es zu überwinden gilt: Die Vogelscheuche hätte statt Stroh im Kopf so gern ein Gehirn, der Blechmann beklagt sein fehlendes Herz, und der Löwe leidet unter Anfällen von Schreckhaftigkeit.

„Der Zauberer von OZ“
Next Liberty

Vom Denken, Fühlen und Wollen

Für den Regisseur der Inszenierung im Next Liberty, Peter Raffalt, verkörpern die Schwächen von Dorothys Freunde das Denken, das Fühlen und das Wollen – existentielle Attribute auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 20.9.2022

„Mir geht es ja dann so, wenn ich solche Stücke inszeniere, dass ich dann auch ganz stark biografisch versuche, mich zurück zu erinnern, wie war denn ich in der Zeit, und ich glaube, das war in meinem Leben die unsicherste Zeit, weil ich nicht wusste, was ich kann, wer ich bin und wo ich hin soll. Das ist ja Teil der Entwicklung vom Jugendlichen hin zum Erwachsenenalter, und die Fähigkeiten, die man hat, was einen dann letztendlich ausmacht, und wozu man dann im Erwachsenenalter auch stehen kann, das ist ja etwas, was langsam reifen muss“, so Raffalt.

So treffen die vier Freunde auf ihrem spannenden Weg durch ein Land der Phantasie nicht nur auf seltsame, liebenswerte und auch gefährliche Zeitgenossen, sondern erkennen auch den Wert von Freundschaft und dem Vertrauen auf seine eigenen Fähigkeiten und Werte.

„Der Zauberer von OZ“
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„Ich glaube, wenn man an sich selbst glaubt und seine eigenen Qualitäten herauskitzelt, dass man wahnsinnig viel schaffen kann, dass man sehr viel mutiger sein kann, als man denkt, dass man sehr viel schlauer sein kann, als man denkt, und dass man ein riesiges Herz mit sich trägt, wenn man nur offen auf Menschen zugeht und dass Freunde etwas ganz wichtiges im Leben sind“, sagt Lisa Rothhardt.

Zeitloser Stoff

Der US-Schriftsteller Lyman Frank Baum verfasste den Kinderbuch-Klassiker „Der Zauberer von Oz“ im Jahr 1900; weltweit bekannt wurde die Geschichte dann vor allem durch die Musicalverfilmung mit Judy Garland. „Das Stück ist ja über 120 Jahre alt, und ich glaube, das Besondere ist, dass Baum da eine Geschichte vom Erwachsenwerden eines jungen Menschen erzählt, und das ist zeitlos – das hat vor 100 Jahren genauso funktioniert wie heute“, so Regisseur Raffalt.