Auf einer kleinen Anhöhe inmitten des weststeirischen Hügellandes, umgeben von Wäldern, Wiesen und sanften Weinbergen, steht ein Preisträger-Bauwerk der GerambRose in der Kategorie Privatraum. Es ist ein einstiger Bauernhof aus dem frühen 19. Jahrhundert, der behutsam saniert in einen Wohnraum von besonderer Ästhetik verwandelt wurde.
Neu zusammengesetzt
Alte Materialien wurden wiederverwendet und mit neuen Elementen kombiniert. Ziel war es, den Charakter des weststeirischen Bauernhofs samt seinem Haupthaus und den vier kleineren Nebengebäuden so gut wie möglich zu erhalten, so der Architekt des preisgekrönten Privathauses, Hans Gangoly. „Wir haben alle alten Hölzer heruntergenommen. Es ist nur ein kleiner Teil des Hauses stehengeblieben. Dann haben wir das mit Handwerkern aus der Region saniert und wieder zusammengesetzt“, so Gangoly.
Zusammenarbeit wird ausgezeichnet
Es ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten, die für den Preis ausschlaggebend ist, erklärt die Geschäftsführerin des Vereins BauKultur Steiermark, Barbara Meisterhofer: „Die GerambRose ist einer der etabliertesten Auszeichnungen in der Steiermark.“
Quer durch die Steiermark
Insgesamt neun Preistägerwerke quer durch die Steiermark sind den Anforderungen der Jury gerecht geworden. Ausgezeichnet wurden private, gemeinschaftliche und auch öffentliche Räume – wie etwa der Reininghauspark in Graz mit einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern – das einzige Preisträgerprojekt übrigens in der Kategorie öffentlicher Raum. „Bin sehr froh darüber, dass nach langem wieder ein öffentlicher Raum ausgezeichnet wurde. Der Park ist so gedacht, dass es sich immer wieder verändert und irgendwann wie ein Wald nutzbar sein soll“, so Meisterhofer.
Sendungshinweis:
„Der Tag in der Steiermark“, 28.10.2022
Als gemeinschaftlicher Raum ausgezeichnet wurden diesmal auch zwei Schulgebäude: die Volksschule Kaindorf an der Sulm und auch die Volksschule Neuhart in Graz. Hier wurde ein Schulhaus aus den 40er Jahren erweitert – um Platz zu schaffen für acht neue Klassen. Das Ergebnis sind offene Lernräume, viel Licht und ein mit Waldbäumen begrünter Lesehof als neues Herzstück der Schule, so der Grazer Architekt Thomas Heil.
Preisträger auf digitalem Atlas
Erstmals vergeben wurde die steirische GerambRose, damals noch unter der Bezeichnung Geramb-Denkzeichen für Gutes Bauen im Jahr 1959 – in Gedenken an den steirischen Volkskundler und Universitätsprofessor Viktor Geramb. „Beispielhafte Projekte werden ausgezeichnet als Danksagung an die gemeinsame Anstrengung“, so Meisterhofer.
Bisherige Preisträgerprojekte können übrigens auf der Homepage des Vereins Baukultur Steiermark in einem sogenannten digitalen Atlas bestaunt werden.