Sendungshinweis
„Steiermark heute“ 10.1.2023
Die Filialkirche St. Stefan in Hofkirchen – ein bedeutsames Beispiel für Sakralkunst in der Steiermark inmitten des oststeirischen Hügellandes: 1384 erstmals erwähnt, ist sie eine der wenigen Kirchen der Region, deren gotischer Baustil unverändert erhalten ist. Das gilt auch für den Innenraum, in dem die Datierung 1501 auf das Jahr der Fertigstellung hinweist.
Freigelegte Wandmalereien
Aus dieser Epoche stammen auch die spätgotischen Fresken, die 1958 bei Renovierungsarbeiten freigelegt worden sind; darunter die Weltgerichtsdarstellung im Chorraum: „Das Bildmotiv dieser Fresken und der Zweck war eine Botschaft, die meist im Neuen Testament beinhaltet ist, den Gläubigen in der Kirche weiterzugeben“, erklärte Kunsthistoriker Wilhelm Holzer.
Das rund neun mal vier Meter große Bildnis ist in mehrere Erzählbereiche geteilt. Von Christus zwischen musizierenden Engeln bis zu den Seligen und den Verdammten: „Diese Wandmalereien waren für die ländliche Bevölkerung, die nicht lesen und schreiben konnte“, erklärte Holzer.
„Bewusst machen, welche Schätze wir hier haben“
Hinter den Seitenaltären befinden sich weitere Fresken aus dem späten 16. Jahrhundert. Aus dem Jahr 1803 stammt die Orgel in der Westempore. Sie sorgt bis heute für einen besonderen Klang bei Gottesdiensten oder Konzerten. Christian Schleicher vom Verein „Sakralkunst Oststeiermark“ betonte: „Diese Kirche ist ein sehr gut erhaltenes gotisches Ensemble. Sie ist ein fantastischer Klangraum – und wir möchten der lokalen Bevölkerung, aber auch den Gästen bewusst machen, welche Schätze wir hier in der Oststeiermark haben.“