Fischer Fritz
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KULTUR

„Fischer Fritz“: Theater zum Thema Pflege

Die Frage der 24-Stunden-Pflege wird derzeit am Grazer Schauspielhaus in „Fischer Fritz“ thematisiert. Ein alter Fischer, sein Sohn und eine ukrainische Pflegerin lassen darin verschiedene Denk-, Sprach- und Lebensmodelle aufeinanderprallen.

Am Küchentisch des alternden Fischers sitzt das Publikum und erlebt mit, dass sein Sohn ihn nicht betreuen will und die ukrainische Pflegerin die Versorgung des alten Fischers übernimmt.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 12.1.2023

Wer sich kümmert

„Man kann sagen, das Stück verhandelt, wer sich um wen kümmert in dieser Gesellschaft, also: Wer kümmert sich um die Umwelt, wer kümmert sich um die Menschen?“, so die vielfach ausgezeichnete Regisseurin Julia Skof.

Sprachbarrieren werden überwunden, Pflegerin und Gepflegter finden zueinander: „Er geniert sich vor dieser jungen Frau. Ein alter Mann, dem eine junge Frau den Hintern wäscht – das ist nicht so angenehm, würde ich einmal unterstellen“, so Schauspieler Gerhard Balluch.

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Ins Zentrum der Gesellschaft

Die Bühnenanordnungen am Tisch schaffen eine besondere Nähe zu den Schauspielern, so Skof: „Hier habe ich mir erhofft, dass es quasi durch dieses Forum am Küchentisch wieder ins Zentrum der Gesellschaft und wieder zwischen die Menschen gerückt wird. Ich glaube, dass dieses Thema sehr nah an der Gesellschaft ist, weil wir uns diese Fragen jetzt alles stellen müssen – wir werden alle älter.“

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Sonnenschein erhalten

Fischer Fritz ist eine Paraderolle für Gerhard Balluch, den Doyen des Grazer Schauspielhauses: „Ich habe zwei Stücke hintereinander, die mich in meinem Alter belasten. Also, jetzt möchte ich gerne irgendwas anderes. Aber ich erhalte mir den Sonnenschein“, so Gerhard Balluch.