Skifahrer fährt auf Skipiste
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CHRONIK

Smartwatches als Skisturz-Falle

Ein Sturz beim Skifahren kann auch zu unliebsamen digitalen Folgen führen: Smartwatches tendieren laut steirischer Polizei dazu, im Falle eines Sturzes den Euronotruf zu wählen. Löst das einen ungerechtfertigten Rettungseinsatz aus, muss der Uhrenbesitzer bezahlen.

Bis zu fünfmal täglich, im Winter sogar öfter, klingelt es bei der Landespolizeidirektion in Graz – völlig grundlos. In solch einer Situation hat zumeist eine Smartwatch ungerechtfertigterweise Alarm geschlagen.

Wenn Kontaktaufnahme nicht möglich ist

„Es ist eine Textnachricht. Dieser Nachricht müssen wir dann nachgehen. Das heißt, wir versuchen dann, mit dem Verursacher dieser Nachricht Kontakt aufzunehmen, auch mehrfach hintereinander. Unter Umständen, sollte die Kontaktaufnahme nicht möglich sein, wird daraus selbstverständlich ein Rettungs- beziehungsweise Polizeieinsatz“, sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig.

Wer nicht rechtzeitig abhebt und Bescheid gibt, dass es ein Fehlalarm war, muss für den Einsatz bezahlen. „Das Gesetz sieht vor, dass – wenn durch technische Maßnahmen ein Notruf abgesetzt wird, es zu einem polizeilichen Einsatz kommt und festgestellt wird, dass hier keine Gefahr für Leben, Gesundheit und durchs Wetter vorliegt – es eine Vorschreibung der Pauschalgebühr gibt, die derzeit 87 Euro beträgt“, so Grundnig.

„Nicht einfach blind laufen lassen“

Besonders betroffen sind laut Kommunikationsexperte Franz Pernkopf von der TU Graz jene Geräte „mit dem angebissenen Apfel oben. Diese Algorithmen sind grundsätzlich recht robust und gut. Aber das Problem ist eigentlich, dass man das auf der Skipiste, dick eingekleidet, vermutlich gar nicht wahrnimmt. Und wenn ich halt nicht entsprechend relativ schnell darauf reagiere, dann wird wirklich einfach dieser Notruf abgesetzt. Und genau deshalb müssten wir das auf der Skipiste wirklich auch vielleicht deaktivieren und nicht einfach blind laufen lassen. Wenn ich aber allein unterwegs bin, ist es natürlich super sinnvoll“, so Pernkopf. Ist man auf der Skipiste mit mehreren Leuten unterwegs, heißt es laut Experten, den Notruf mit dem Handy zu wählen.