Der Ukraine-Krieg im Bild

Es sind Bilder, die sich beim Team der „Kronen Zeitung“ – bestehend aus Sepp Pail und Burghard Enzinger – eingebrannt haben: Menschen auf der Flucht, ohne Perspektive, die in den ersten Kriegstagen auf dem Bahnhof von Lemberg zusammenströmten – ein markantes Bild aus der Zeit des Kriegsausbruchs.

„Es zeigt, wie verzweifelt die Menschen sind und dass sie Angst haben, zurückgelassen zu werden. Meine Ausstellung soll die Leute zeigen, die nichts dafür können, und sie soll zeigen, wie schlecht es ihnen dort geht“, erklärte Pressefotograf Pail.

Die Prioritäten wurden sichtbar

Es ist kein voyeuristischer Blick, mit dem der eigentliche Sport-Fotograf die Nöte der Menschen festhält, sondern ein mitfühlendes Hinschauen, wie er selbst sagte: „Jeder hat ein anderes Bedürfnis, was er noch retten oder mitnehmen will. Bei einer Person sieht man etwa die Liebe zum Fußball, indem sie einen Ball trägt.“

Fotostrecke mit 13 Bildern

Große Freude über kleine Dinge

Was anfänglich wie ein Abenteuer begann, wurde auch für Sport-Reporter Burghard Enzinger bald zur bitteren Kriegserfahrung: „Wir sind eigentlich an die ukrainisch-ungarische Grenze gefahren wegen einer Flüchtlingsgeschichte, und dann hat es uns doch nach Lemberg getrieben. Aus drei bis vier Tagen sind dann über zwei Wochen geworden, und es war alles sehr bedrückend, die Erlebnisse vergisst man nie“, so Enzinger.

Ein Erlebnis, welches Pail besonders in Erinnerung blieb, war das Austeilen von Süßigkeiten: „Die haben sich so gefreut. Die haben uns mit großen Augen angeschaut und wir haben gar nicht gewusst, wie man so viel Glück nur durchs Anschauen zurückbekommen kann.“ „Die haben alles verloren, unschuldig, wissen nicht wohin, und es waren dann sehr beklemmende Gefühle, die mich begleitet haben. Da war nichts mehr mit Abenteuer“, ordnete Enzinger ein.

Die Fotos von Sepp Pail kann man im Rahmen der Ausstellung kaufen – der Reinerlös soll über die Aktion „Krone hilft“ ukrainischen Waisenkindern in der Steiermark zugutekommen.