„Das neue Normal“
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KULTUR

„Das neue Normal“: Lockdownfilm aus Graz

In der Zeit des ersten CoV-Lockdowns in Österreich spielt ein neuer steirischer Film: „Das neue Normal“ erzählt von fünf Bewohnerinnen und Bewohnern eines Grazer Hochhauses und ihrer Art, mit der damals so ungewohnten Situation umzugehen.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 28.3.2023

Börnie, Xandi, Geri, Biene und Fredi sind fünf junge Leute aus unterschiedlichen Wohnungen, für die das Flachdach ihre Hochhauses regelmäßig zum gemeinsamen Fluchtpunkt aus dem Pandemie-Alltag wird – stets argwöhnisch kontrolliert von der strengen Hausmeisterin, denn eigentlich haben sie dort oben nichts zu suchen, erst recht nicht, weil sie nicht zusammen in einem Haushalt wohnen. Die Angst vor dem Virus wird mit Sport, Alkohol oder einfach mit Sex verdrängt.

Fünf Wochen und viele Tests

„Das neue Normal“ entstand in fünf Wochen Drehzeit mit einem vergleichsweise kleinen Budget von 70.000 Euro; gefilmt wurde noch unter CoV-Bedingungen. Koproduzent Stefan Müller: „Wir haben 2021 gedreht, da war noch Delta, glaube ich, unterwegs. Und wenn da im Team einer das abgefangen hätte, hätten wir abbrechen müssen. Es ist gerade losgegangen mit den Impfungen, das heißt, wir haben geschaut, dass so viele wie möglich von uns durch geimpft sind. Und die, die nicht geimpft waren, wurden immer regelmäßig getestet, damit wir ein sicheres Set haben. Und das Gute ist ja, der Film spielt zu 90 Prozent auf dem Dach, also im Freien. Das heißt, man konnte den Abstand halten, und man war ein bisschen sicherer.“

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Viele Bekannte und Freude

Neben den Menschen spielt das Hochhaus im Allgemeinen und das Dach im Besonderen eine wesentliche Rolle im Film, erzählt Oliver Haas vom Filmteam: „Wir haben schon 2016 ein Musikvideo gedreht, deshalb haben wir die Location gekannt, und ein Freund von uns hat in der obersten Wohnung gewohnt, und der hat uns das dann gecheckt, dass man dort drehen dürfen wird.“

Michael Meier ist im Film der Gigolo Fredi. Wie er sind die meisten Darsteller im Film keine Profis – kein Problem für Regisseur Martin Kroissenbrunner: „Bei dem Film habe ich gewusst, bei den meisten größeren Rollen, für wen ich schreibe, weil das Freunde, Freundinnen, Kolleginnen, Kollegen von mir sind, seit vielen Jahren, mit denen ich vorrangig Theater gemacht habe. Und da weiß man dann, für wen man schreibt.“

„Das neue Normal“

In der Zeit des ersten CoV-Lockdowns in Österreich spielt ein neuer steirischer Film: „Das neue Normal“ erzählt von fünf Bewohnerinnen und Bewohnern eines Grazer Hochhauses und ihrer Art, mit der damals so ungewohnten Situation umzugehen.

Heute, nachdem die Pandemie offiziell zu Ende ist, mutet vieles schon wieder beinahe skurril an, was vor drei Jahren rasch zum „neuen Normal“ wurde.

„Der Verstand ist das Virus“

„Es kommen viele Dinge vor, die nicht Corona-spezifisch sind, aber vielleicht eben Dinge, die uns das erste Mal aufgefallen sind in der Zeit. Wie setze ich mich mit mir selbst auseinander? Wie setze ich mich mit mit anderen Menschen, meiner Nähe zu anderen Menschen auseinander? Wie viel muss ich auf mich selbst achtgeben, und wie viel brauche ich über die anderen zu wissen, um zu erkennen, wer ich selber eigentlich sein will und sein kann?“, erzählt Schauspielerin Lisa Rohrer.

Oder wie sie im Film sagt: „Der Verstand ist ein vernünftiges Radarsystem, keine Frage. Aber er schürt permanent Panik und er treibt uns alle auseinander. Der Verstand ist das Virus.“