Der Holunder in der Lurgrotte
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NATUR

Das Holunder-Wunder von Peggau

Es gibt offenbar nichts, was es nicht gibt in der Steiermark – denn so unfassbar das auch klingt, in der Lurgrotte in Peggau wächst in fast völliger Dunkelheit ein Holunderstrauch. Damit ist er nicht nur ein Kämpfer, sondern auch so etwas wie ein biologisches Wunder.

Konstante zehn Grad plus, ein paar Lampen, die nur wenige Minuten am Tag leuchten und ein halbes Jahr komplette Dunkelheit – und dennoch: Einen Kilometer nach dem Höhleneingang wächst ein Holunderstrauch aus dem Felsen.

1980 vom Hochwasser angespült

„Der Holunder ist jetzt seit 1980 herinnen, den hat das Hochwasser angespült, er hat gewurzelt, und seitdem wächst er“, sagte Höhlenführer Ferdinand Hader-Stark von der Lurgrotte in Peggau. Warum der Holunder in der Dunkelheit der Höhle wachse, sei ein absolutes Rätsel: „Wir haben schon einige Biologen dagehabt, und die können es sich auch nicht erklären, dass er überlebt, quasi in der Schattenwelt.“

Der Holunder in der Lurgrotte
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Auch für den Holunder war die Pandemie schwierig

Nur zehn bis maximal 20 Minuten brennt bei den Führungen das Licht. „Und nach der Führungszeit, von November bis März, ist es komplett finster“, so Hader-Stark. Doch eigentlich brauchen Pflanzen ja Licht für die Photosynthese, also um Nährstoffe erzeugen zu können und somit zu überleben.

Sendungshinweis

„Guten Morgen, Steiermark“, 29.3.2023

„Zur Corona-Zeit haben wir viel später die Saison gestartet, dadurch hat der Holunder noch weniger Licht bekommen. Da hat er auch kaum mehr getrieben, da war fast nichts mehr da von ihm. Aber jetzt hat er komplett neu getrieben und ist sogar größer als vorher“, so der Höhlenführer.

Immer grün

Rund 30 Zentimeter sei er hoch, der Holunderstrauch in der Lurgrotte, erzählte Höhlenführer Ferdinand – und er trägt das ganze Jahr über grüne Blätter. „Er ist natürlich verwirrt, weil es immer zehn Grad hat; er glaubt immer, dass es Frühling ist oder Herbst. Blühen tut er also nicht.“