Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 13.4.2023
Einblick in die Wohn- und Lebenswelt früherer Generationen bietet der Erinnerungshof. Das Zusammenspiel von Wohnen, Arbeit und Gebet wird gezeigt – von der Stube zur Kapelle, von der Küche bis zur Wäsche, und da spielen Flachs, Leinen und Leinsamen große Rollen.
Ölig und kratzig
„Man hat das Leinsamenpackerl zum Auflegen gehabt bei Verkühlungen, oder der Maler hat das Leinöl zum Kalk dazugegeben“, so Robert Hermann vom Erinnerungshof.
Bis der Flachs verarbeitet werden kann, braucht es das sogenannte Brecheln, das vor allem den Frauen vorbehalten war: „Das geschieht, damit sich die Faser von dem inneren Holzkern lösen. Wenn das Haar sehr fein ist, dann kommt ein feinen Leinen raus. Wenn es nicht ganz so fein ist, dann war das Leinen eher kratzig“, so Elfriede Hermann.
Faszinierende Pflanze
„Vom Lein bis zum Leinen": Im Sommer 2015 wurde der St. Nikolaier Erinnerungshof um ein eigenes Lein- und Flachsmuseum erweitert, das sich der faszinierenden Leinpflanze und all ihren Verarbeitungs- und Nutzungsmöglichkeiten widmet. Das Landleben von anno Dazumal kann man ganzjährig im Erinnerungshof Hermann mit Voranmeldung bestaunen.