„Die gekränkte Freiheit“
„TiB“
„TiB“
KULTUR

Persönliche Entscheidungsfreiheit im TiB

Auch in seiner jüngsten Produktion geht das Grazer Theater im Bahnhof (TiB) auf gesellschaftliche Entwicklungen ein: „Meine gekränkte Freiheit“ von Helmut Köpping ist ein Theaterabend der persönlichen Entscheidungen für das Publikum.

In dem Stück bekommen die Zuschauerinnen und Zuschauer verschiedene Einblicke in die Seele einer Grazer Person; abgehandelt wird das Thema Freiheit in Zusammenhang auch mit der Stadt.

Freiheit und Stadt

„Die Freiheit in Graz muss man immer wieder neu erforschen. Wir haben uns natürlich immer wieder mit gesellschaftlichen Fragen als Theater mit dieser Stadt beschäftigt. Und es gibt jetzt so einen Wechsel. Und wir wollen uns jetzt mit dieser Erzählung rund um die neue Bürgermeisterin auch beschäftigen“, so Stückmacher und Regisseur Helmut Köpping.

Persönliche Perspektive wählbar

Das Besondere an diesem Abend sei, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer wie in einer Ausstellung durch verschiedene Räume gehen könnten und verweilen, aber auch weiterziehen könnten – „das heißt, jeder hat die Freiheit, sich ein eigenes Stück zusammenzustellen an diesem Abend. Es ist nicht kompliziert, man hat Zeit, und manche Sachen kommen auch wieder. Aber man hat nie den Überblick über das Gesamte. Man muss sich sozusagen eine persönliche Perspektive wählen“, so Köpping.

Sendungshinweis

„Der Tag in der Steiermark“, 19.4.2023

Das sei eine Referenz an die gesellschaftliche Situation von heute, so Köpping: „Es gibt keine einfachen Antworten. Es gilt immer wieder neu zu verhandeln, es gibt immer wieder neue Blickwinkel. Und selbst für uns als Spielerinnen und Spieler gibt es immer wieder neue Herausforderungen in dieser Situation.“

Eine Person mal acht

Bei den Kostümen fällt auf, dass alle Schauspielerinnen und Schauspieler dieselbe Kleidung tragen. „Wir haben uns gedacht, wir machen einen Monolog mit acht Personen; also es ist sozusagen eine Person verachtfacht. Frauen und Männer spielen eine Person. Das erleichtert es vielleicht den Zuschauerinnen und Zuschauern, das Bild zu bekommen“, so Köpping. „Wir wollen keine fixen Antworten geben. Wir wollen Fragen stellen, uns fragend eher dieser Thematik nähern und sehr persönliche Geschichten einfließen lassen.“