Cover Buch Barbara Frischmuth
Residenz Verlag
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Gartentipps von der Profiautorin

Barbara Frischmuth ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch leidenschaftliche Gärtnerin – und als solche hat sie ein Buch über Alltagsgegenstände wie Gartengeräte – nützlich oder unnütz – geschrieben. Es trägt den Titel „Schaufel, Rechen, Gartenschere“ und gehört zur „Dinge des Lebens“-Reihe.

Es ist ein dünner Band, in dem Barbara Frischmuth über nützliche und eher unnütze Gartengeräte schreibt. Sie lässt den Leser an ihrem Alltag als Gärtnerin teilhaben und präsentiert viele praktische Tipps – und sie erforscht die Geschichte der Gerätschaften, die die Menschen als Hilfe für ihre Hände geschaffen haben.

Vom Verlust einer Schaufel bis zu deren Geschichte

So ist die älteste Schaufel der Literatur in der Odyssee des Homer vorgekommen – eine sogenannte Worfelschaufel, die zum Reinigen von Getreide verwendet wurde. Von dieser antiken Schaufel ist es bei Frischmuth nicht weit zu den Handschaufeln, die sie im Garten verwendet.

"Die Handschaufeln gibt es natürlich in verschiedensten Größen – von Small bis Medium und Large. Aber auch in verschiedensten Farben; dick lackiert, um sie leichter wiederzufinden, wenn man sie verlegt hat. Dabei spielen Blau und gelegentlich auch Rot eine wichtige Rolle. Ich nehme an, dass mehr als ein Drittel dieser Schäufelchen, auch wenn sie noch so farbig leuchten, in grünen Tonnen enden. Selten in den Tagen davor, erst kurz nachdem die grünen Tonnen bereits abgeholt wurden, vermissen die Eigner ihre Tools. Abgeholt bleibt abgeholt.“

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In diesem Tonfall geht es weiter – zum Beispiel mit dem Verschwinden der meistgeliebten Gartenschere, die allerdings auch immer wieder auftaucht. Selbstverständlich gibt es auch im Geräteschuppen von Frau Frischmuth einige Werkzeuge, die ihre Sinnlosigkeit zwar längst bewiesen haben, aber trotzdem aufbewahrt werden.

Schmerzhafter Rechen und der Kampf gegen Mäuse

An so manch durchaus sinnvolles Gerät hingegen finden sich schmerzvolle Erinnerungen: „Dass ich den Rechen samt seiner Aufgaben in der Geräteliste noch nicht abgehakt habe, hat damit zu tun, dass ich nicht so gerne daran denke, wie ich einst mit ihm zusammengekracht bin und nicht nur mit einem blauen Auge, sondern einer Beule – besser gesagt einem gut sichtbaren Dippel – nach Hause gekommen bin. Natürlich war das nicht die Schuld des Rechens.“

Sendungshinweis

„Guten Morgen, Steiermark“, 14.5.2023

Manchmal versagen alle für eine Tätigkeit vorgesehenen Werkzeuge – zum Beispiel beim Ausgraben von nicht mehr intakten Wurzeln, die aber noch genug Kraft haben, ihren Platz zu verteidigen. Hier kann laut Frischmuth ein Eispickel das Problem lösen. Die erfahrene Gärtnerin habe auch „Deals mit Störenfrieden“ abgeschlossen, wie sie in einem Kapitel schreibt: So dürfen Ameisen im Garten einfach Ameisen sein, ins Haus kommen sie aber nicht – dafür sorgt eine kleine Mülltonne mit Essensresten vor der Tür. Mäuse werden mit einer Mischung aus Zitronenöl und Zimt am Betreten des Hauses gehindert, an der Schönheit von diversen Käfern und Wespen erfreut sich die Autorin.