Es war eine technische Sensation für das Bäckergewerbe, über die das „Österreichbild“ im Juni 1968 berichtete: „In Graz wurde eine neue, vollautomatische Brot-Erzeugungsanlage vorgeführt. Sie erleichtert Bäckern die Arbeit enorm und ermöglicht in kürzerer Zeit mehr Brot zu produzieren und zu backen.“
Seit Jahrzehnten im Einsatz
Für Kleingebäck schafft das diese Maschine der Grazer Firma König, die in der Frischbackstube Regula in Graz noch heute im Einsatz ist. „Das Besondere war, dass man aus einer Tätigkeit mit vielen Schritten bis zur fertigen Semmel mit der Maschine in einem Arbeitsschritt zur fertigen Form der Semmel kam. Das erleichtert die Produktion und spart auch Arbeitskräfte“, so Heinz Werner Regula, Landesinnungsmeister der Bäcker.
Bäcker müssen herausstechen
Die Bäckereibranche hat sich seit den 1960iger Jahren in der Steiermark enorm verändert: Allein die Zahl der Bäckereien hat sich auf derzeit weniger als 200 fast halbiert, in Graz gibt es nur mehr zehn Bäckereien. „Mehr als 80 Prozent der Backwaren werden nicht beim Bäcker sondern im Handel verkauft. Deshalb ist es für jeden Bäckereibetrieb wichtig, dass er sehr gut Produkte hat, die ihn einzigartig machen“, so Regula.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 4.6.2023
Weltweit im Einsatz
Bei der Brot- und Gebäckerzeugung kommt mittlerweile High Tech zum Einsatz – vor allem made in Graz. Die Firma König in Andritz ist mit ihren Bäckereimaschinen mittlerweile in einigen Bereichen Weltmarktführer: „König hat sich auf Kleingebäck spezialisiert, mittlerweile gibt es auch Brotproduktion. Wir sind weltweit vertreten“, so Geschäftsführer Hannes Stelzer.
„Semmelstraßen“ im Bau
Der Grazer Konzern mit weltweit insgesamt 800 Mitarbeitern arbeitet bereits an der nächsten Generation von Bäckereimaschinen. Bald wird es sogenannte vollautomatische „Semmelstraßen“ geben. Doch allen Geräten liegt jene Technologie zu Grunde, die in den 1960iger-Jahren erstmals in Graz vorgestellt worden ist.