In Innerberg, wie Eisenerz früher hieß, sammelt man mit Akribie Gegenstände vieler Generationen, um sie auch an die künftigen Generationen weitergeben zu können – acht Museen gibt es daher im Ort.
Viele alte Schätze werden restauriert
Es sind viele helfende Hände, die die Schätze in Eisenerz erhalten – die Stadt, die vom Erzberg geprägt wurde und noch immer wird. Derzeit wird gerade alte Kleidung der Bürgerinnen und Bürger restauriert, sagt die Leiterin des Museums, Edith Krapf: „Wir haben Waffen, alles, was mit dem Erzberg zu tun hat, wir haben Bürgerkleidung, also viele Textilien. Und das Museumsforum Steiermark unterstützt die regionalen Museen: So haben wir jetzt beispielsweise eine Textilrestauratorin, die uns hilft, die textilen Stücke, die bei uns im Depot lagern, zu restaurieren, zu archivieren und zu konservieren.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 17.6.2023
Im angemieteten Turnsaal wird gearbeitet
Die Stadtgemeinde hat einen alten Turnsaal am Stadtrand angemietet – so können sich die Experten so richtig ausbreiten, sagt Bürgermeister Thomas Rauninger: „Eisenerz ist definitiv eine Stadt mit sehr, sehr viel Geschichte, über Jahrhunderte vom Bergbau geprägt und dementsprechend haben wir wirkliche Schätze. Nicht nur Bildmaterial, sondern auch Material zum Greifen, zum Erleben.“
Der Funke des Bewahrens springt auch auf die Jugend über. Schülerinnen des Polytechnikums Eisenerz helfen freiwillig mit und bekommen so die Geschichte ihrer Heimatgemeinde vermittelt. Schülerin Marta Majetny ist begeistert: „Wenn man da dabei ist, kann man es miterleben und sehen, wie es früher war. Außerdem erklärt man mir viel, und man ist am Ende informierter.“
Im Museum finden nicht alle Exponate Platz, sagt Krapf, so zahlreich sind die überlieferten Gegenstände: „Man stopft nicht mehr alles, was man hat in ein Museum, so wie das früher oft der Fall war. Daher sind bei uns nur etwa zehn Prozent unserer Schätze ausgestellt. Der Rest wartet im Depot.“
Geburtsstunde des ersten kulturhistorischen Museums
In der Stadt selbst zeigt Gerhard Niederhofer, Obmann der Museumsstadt Eisenerz, sein Eisenerz – als Museumslegende kennt er hier jeden Winkel und weiß, wer mit dieser Sammelleidenschaft in Innerberg begonnen hat: „Johann Krainz hat dieses Museum gegründet, und er hat begonnen, um 1880 verschiedene Gegenstände, Urkunden, Bilder usw. zu sammeln. Das war sehr wichtig, denn es war damals die Zeit, als viele Leute Sammlungen selbst privat veranstaltet haben, um diese zu verkaufen. Und das war die Geburtsstunde des ersten kulturhistorischen Museums in der Steiermark.“
Insgesamt laden acht Museen in Eisenerz zu Entdeckungsreisen ein, um sich ein Bild zu machen über die einst florierende Stadt.