Eine ehemalige Blasmusikkapelle auf einem Foto
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Kultur

Geschichte und Musik aus Oberwölz

In der historischen Altstadt von Oberwölz lässt sich Geschichte hautnah erleben. Neben der mittelalterlicher Stadtmauer gibt es vor allem ein Blasmusikmuseum, in dem eine Vielzahl an Schlag-, Holz- und Blechinstrumenten Einblicke in die Entwicklung der Blasmusik erlauben – von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Bereits 1307 wurde Oberwölz das Stadtrecht verliehen. Im Mittelalter wurde einst die Stadtmauer errichtet, die noch heute den Ort umgibt.

„Die erste Befestigung wurde 1298 errichtet, neun Jahre vor der Ernennung zur Stadt, und wurde dann sukzessive erweitert“, sagt Bürgermeister Johann Schmidhofer. Mit einer Länge von 1,2 Kilometern zählt die Oberwölzer Stadtmauer heute noch zu den längsten, die durchgehend intakt sind.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 15.6.2023

Flair der Stadt soll erhalten bleiben

Bemerkenswert sind auch die drei Stadttore, durch die man noch heute in die Stadt gelangen kann. „Die Oberwölzer sind sehr stolz auf ihre Stadt und sehr bemüht, dass die Stadt ihr Flair behält“, so der Bürgermeister. Auch das älteste Einzelgebäude steht in Oberwölz – es ist das ehemalige Amtshaus, das 1335 erbaut wurde.

Blasmusik „anno dazumal“ und heute

Oberwölz hat nicht nur einen besonderen Charme; hier gibt es auch das österreichische Blasmusikmuseum. Eine Vielzahl an Schlag-, Holz- und Blechinstrumenten erlauben Einblicke in die Entwicklung der Blasmusik, von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Blasmusikinstrumente
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Blasinstrumente im Museum in Oberwölz

Auf rund 600 Quadratmetern werden interessante Exponate präsentiert: „Es gibt Hunderte von Instrumenten und Noten, und auch das österreichische Dokumentationsarchiv des Blasmusikverbandes Österreich inklusive Südtirol und Luxemburg ist bei uns vorhanden“, sagt Schmidhofer. Auch zahlreiche Sonderausstellungen gibt es hier – der Bogen spannt sich von der Militärmusiktradition bis hin zur Geschichte des österreichischen Blasmusikwesens.

Im Blasmusikmuseum
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Reichtum durch regen Handel

Oberwölz wurde kirchlich verwaltet und gehörte zu den Bischöfen von Freising. Der Reichtum von Oberwölz entstand damals aus der Verbindung Glattjoch – dem Übergang ins Ennstal. Waren wurden hier von Norden nach Süden transportiert und Oberwölz hatte das Stapelrecht – das heißt, 24 Stunden mussten die Waren feilgeboten werden zum Verkauf, und dadurch wurde die Stadt natürlich reich.

Das zweite war der Speickhandel: Speick ist eine sehr aromatische Pflanze – sie wurde in den Wölzer Tauern getrocknet und bis in den Orient verkauft. Das Kraut half gegen Läuse und Milben und war zur damaligen Zeit ein beliebtes Mittel. Auch das verhalf der Stadt zu einem Vermögen.