Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 21.6.2023
Berge und Ausblicke haben sich bei Hanns Schell ganz tief eingeprägt: Im August 1975 stand der Grazer zusammen mit Robert Schauer und Herbert Zefferer auf dem Gipfel des Hidden Peak. „Wir haben den Hidden Peak an einem Traumtag besteigen dürfen und waren fast erst bei Sonnenuntergang auf dem Gipfel. Das war unbeschreiblich“, erinnert sich Schell.
Es sollten drei weitere Achttausender – unter ihnen der Nanga Parbat – und zahlreiche Siebentausender in Hanns Schells Bergsteiger-Karriere folgen. Mit dem Auto ging es nach Pakistan, in den damals noch unberührten Karakorum – das sei ein echtes Abenteuer gewesen, so Schell: „Es war einfach der Trieb, oder der Wunsch da, etwas Neues zu erleben und prägende Eindrücke zu bekommen.“
Erste Stücke aus den Bazaren von Teheran
Auf seinen Reisen wurde auch seine zweite große Leidenschaft entfacht – die des Sammelns von Schlüsseln und Schlössern. „Ich habe in den Bazaren von Teheran und Isfahan wunderschöne kleine Vorhangschlösser gefunden. Es hat keinen Tourismus gegeben, und die waren auch sehr billig, und das war die Initialzündung“, so Schell.
14.000 Kunstobjekte
Heute kann man Hanns Schell getrost als „Herr der Schlüssel“ bezeichnen: In seiner Schell Collection in Graz stellt er 14.000 Kunstobjekte auf 2.500 Quadratmetern aus.
„Es war nie gedacht, diese Sammlung in dieser Größenordnung aufzubauen, aber das kriegt eine Eigendynamik. Ich hab’ jetzt einmal gelesen: Es gibt eine Krankheit, die unheilbar ist, nämlich die Sammelleidenschaft“, so Schell.
International geschätzte Leidenschaft
Seine Leidenschaft ist international hoch geschätzt: Sammler und Kunsthistoriker aus aller Welt kommen in die Schell Collection, um sich auszutauschen. „Wir sind international viel, viel bekannter – vor allem natürlich unter den Spezialisten und Sammlern – als in Graz“, so Schell.
Schell wollte stets die höchsten Gipfel erreichen. Am 3. Juni feierte er seinen 85. Geburtstag und hat seine Ziele ein klein wenig heruntergeschraubt.