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Genial genau: Gamsbartbinder von Osterwitz

Im idyllische Bergdorf Osterwitz auf der Koralm wird eine alte Tradition, eine herausfordernde Kunst gepflegt: das Gamsbartbinden. Geduld und gute Augen brauche es dafür, sagen die, die das Bartbinden beherrschen – Vater und Sohn Pobernel.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 22.6.2023

In fast 1.200 Metern Seehöhe liegt Osterwitz. Musik liebt man dort und den Gamsbart – beides wird etwa beim Gamsbart- und Bezirksmusikertreffen gefeiert. In Osterwitz sind nicht nur viele Gamsbartträger unterwegs, dort wird der Gamsbart auch gebunden. Österreichweit gibt es nur eine Handvoll Gamsbartbinder: Gerhard Pobernel und sein Sohn Bernhard sind zwei, die diese Kunst beherrschen.

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„Jedes Büschel muss gleich sein“

„Gelernt haben wir das von einem Kollegen. Es ist schon eine schwierige Arbeit. Man muss genau schauen, dann bringt man auch etwas zusammen. Jedes Büschel muss gleich und gerade sein, dann kann man es beim Binden auch so aufeinanderlegen, dass es passt. Es gibt nur ganz Wenige, die das beherrschen“, so Gerhard Pobernel.

„Die größte Herausforderung ist die Genauigkeit. Man soll ein schönes Bild machen, er soll kugelrund fallen. Das ist eine Geduldsarbeit“, so Bernhard Pobernel. In der Saison, das ist der Winter, wird nach Bestellung gearbeitet.

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Bis zu 3.000 Euro

„Unsere Auftraggeber sind vor allem Jäger, die die Stücke meist selbst erlegt haben und die Erinnerung haben wollen. Wir machen im Jahr an die zehn Stück, man braucht pro Stück um die 80 Stunden. Es gibt eine Gams-, einen Dachs- oder einen Hirschbart“, so Bernhard Pobernel. Der Preis für einen Gamsbart liegt zwischen 250 und 3.000 Euro.

Gut behütet

Die Mitglieder der Osterwitzer Blasmusikkapelle sind gut behütet und auf den Hüten jedenfalls bebartet: „Ich bin sehr stolz, dass wir eine der wenigen Kapellen sind, die einen Gamsbart tragen. Ich bin auch stolz, dass ich einen tragen darf“, so Luis Pobernel.