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Residenz Verlag
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Erika Pluhar erzählt von „Gitti“

Die vielseitige Künstlerin Erika Pluhar schreibt in ihrem neuen Roman über „Gitti“. Es handelt sich dabei um ihre ältere Schwester Brigitte. Pluhar erzählt über ihre Kindheit und Jugend. Das Buch ist auch Zeitzeugnis der Kriegs- und Nachkriegszeit.

Erika Pluhar schrieb bereits mehrere autobiografische Romane und auch immer wieder über ihre Familie – zuletzt über ihre Tochter Anna, die sehr früh starb. Ihrer eigenen Kindheit und Jugend widmete sie sich 1997 in „Am Ende des Gartens".

Über Kindheit, Siedeln und Großeltern

In dieser Zeit ist auch der neue Roman „Gitti" angesiedelt. Erika Pluhars ältere Schwester ist 1933 in Brasilien zur Welt gekommen. Ihre Eltern, Josef und Anna, lebten einige Jahre in Rio de Janeiro. Mit der Dreijährigen ging es zurück nach Europa – zuerst nach Deutschland. Nach dem sogenannten „Anschluss" Österreichs übersiedelte die Familie nach Wien. Brigitte lernte hier ihre Großeltern kennen, ihre Schwester Erika wurde geboren, sie ging in die Schule.

Cover Gitti von Erika Pluhar
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Dann der nächste Einschnitt: Josef Pluhar macht Karriere in der NSDAP und wird Adjutant des Gouverneurs in Polen. Das Leben in Lemberg ist ein privilegiertes und luxuriöses. Über die Arbeit des Vaters erfährt Brigitte erst viel später. Als der Vater als Soldat einrückt und die Mutter mit den beiden Töchtern nach Wien zurückkehrt, kommt auch der Schrecken des Kriegs näher.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 9.7.2023

Früh Verantwortung übernommen

Schließlich wird die Familie evakuiert und tritt eine beschwerliche Reise nach Oberösterreich an. Und immer mehr übernimmt Brigitte Aufgaben, um ihre überforderte Mutter zu entlasten. Sie muss nicht nur sehr früh Verantwortung übernehmen, von ihr wird auch später noch verlangt, sich anzupassen und sich zu fügen.

Sie wollte, so Erika Pluhar, die Kindheit und Jugend ihrer Schwester nacherzählen – soweit sie davon Zeugin war oder es schwesterlich erahnte. Mit diesem Roman möchte sie „die verbindende Vergangenheit rückblickend aufspüren und bewahren.“