Im Mittelpunkt der Komödie stehen eingeschworene Junggesellen, die den Dorffrieden durcheinander bringen. 20 Prozent Ledigensteuer sollen sie bald zahlen – Großbauer Breitlinger, Barbier Füchsl und alle anderen heiratsunwilligen Männer im Dorf. Weil sie das partout nicht wollen, lassen sie sich allerhand einfallen um die Damenwelt abzuschrecken, denn ein Nein auf einen Antrag würde sie von der Steuerpflicht entbinden.
Listige Heiratspläne
Doch es gibt durchaus auch heiratswillige Kandidaten: die Magd Vevi etwa, die sich in den Nachbarsknecht Franz verliebt hat. Carina Viltutznik spielt die Rolle der Vevi: „Die Magd Vevi und der Knecht Franz sind die einzigen im Dorf die heimlich Heiratspläne schmieden und verfolgen diese auch mit einer kleinen List.“
Geschrieben hat das Stück „Die Ledigensteuer“ der Bühnenautor Walter Kalkus, Ronald Statthaler vom Bauerntheater St. Josef hat es für die Aufführung bearbeitet. „Bei der Stückbearbeitung ist es ganz wichtig auf die Charaktere einzugehen und sich zu überlegen wie verändern sich und wie entwickeln sich die Figuren; was ist eigentlich wichtig. Der Auto gibt da mehrere Vorschläge“, erklärt Ronald Statthaler.
Theater am Bauernhof hat eine lange Tradition
Ronald Statthaler ist aber nicht nur der Bearbeiter des Stücks, sondern auch selbst in der Rolle des Großbauern Breitlinger zu sehen. „Es passieren immer wieder Geschichten wo die Zuschauer glauben sie haben gegenüber den Protagonisten auf der Bühne einen Vorsprung und wissen schon etwas mehr und schauen wie sich alles auflöst.“
Die Theaterrunde in St. Josef hat eine lange Tradition. Wurde im Vorjahr das 100-jährige Vereinsjubiläum gefeiert, steht schon das nächste Jubiläum an, so der Theater-Obmann Hannes Tomberger. „Wir dürfen auf eine 50-Jährige Geschichte zurückblicken, vor 50 Jahren hat der Verein eine Aufführung auf einem Bauernhof etwas weiter entfernt gestartet. Seit 1984 sind wir hier in Kogelberg.“
Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 7.7.2023
Laufend wurde die Spielstätte seither erweitert und ausgebaut – von der großen Tribüne über die Lichttechnik bis hin zum kulinarischen Versorgungbereich. Die Freude am Theater im Bauernhof ist beim gesamten Ensemble spürbar. „Wir sind eine Gruppe aus lauter Amateuren, wir machen das in unserer Freizeit, zum Spaß, also ehrenamtlich auch die Leute hinter der Bühne, bei der Technik oder bei der Ausschank“, erzählt Obmann Hannes Tomberger.