Von Minuten-Konzerten über Musikinstallationen bis hin zu traditionellen Darbietungen – 170 Werke der zeitgenössischen Musik werden bis einschließlich 3. August 2023 von 340 Künstlerinnen und Künstlern an verschiedenen Locations in Graz aufgeführt. „Wir haben Teilnehmer und Künstler aus 50 verschiedenen Nationen hier, aus fünf Kontinenten“, sagt Impuls-Generalsekretärin Ute Pinter.
Improvisation mit Babygeräuschen
Auf der Liste der Künstler finden sich einmal mehr international renommierte Formationen wieder, wie das Klangforum Wien oder Cantando Admont, aber auch junge, aufstrebende Ensembles, die eine Vielzahl an Werken des 20. und 21. Jahrhunderts, Welt- und Österreichpremieren und eigene Impuls-Produktionen präsentieren.
So würden etwa Babygeräusche, die vom Band kommen, mit spontanen und zum Teil eingeübten Improvisationen zu einem Stück verwoben, erklärt Komponist Mauro Hertig: „Die haben keine Noten. Das Üben bestand darin, dass sie gut imitieren über das Ohr. Insbesondere sollte man versuchen, als Komponist oder Komponistin etwas zu machen, das nur im Konzert funktioniert.“
Veranstaltungsinfo
Das mittlerweile 8. Impuls Festival gastiert in Graz noch bis 3. August 2023.
Hochkomplexe Kompositionen
Weniger um Improvisation, sondern vielmehr um hochkomplex ausnotierte Musik geht es in der Komposition von Beat Furrer. Der Kunstuni-Professor versucht musikalisch darzustellen und „verschiedene Stimmen in einem Körper zu haben, also eine nicht homogene Melodie. Das heißt natürlich auch verschiedene Klangfarben, deswegen der so große Register zwischen sehr hohen und sehr, sehr tiefen Klängen“, so Furrer.
Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 26.7.2023
Immer mehr junge Menschen
Zeitgenössische Musik werde zudem immer jünger, schildert Impuls-Mitbegründer Ernst Kovacic: „Wie wir angetreten sind, haben wir junge Leute gehabt, die noch kaum eine Ahnung gehabt haben. Heute überholen sie uns schon, manche wissen mehr über die Notation der Violinmusik als ich.“
Und das mache zeitgenössische Musik auch so vielfältig, schwärmt Ute Pinter: „Es gibt auch total witzige, lustige Stücke, es gibt ernsthafte Stücke, es gibt Stücke, die einen herausfordern oder die einfach sehr atmosphärisch sind.“