Alte Bauernhäuser in ihrem ursprünglichen Zustand kann man im Freilichtmuseum Stübing begutachten, auch im Sallegger Moar wird eine intakte Rauchstube aufbewahrt.
Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 29.7.2023
„Das offene Feuer war natürlich eine große Errungenschaft, gleichzeitig eine Gefahr, das heißt, Funken frei durch einen Rauchfang zum Dach zu lassen, war viel zu gefährlich. Daher gibt es den sogenannten Funkenhut, wo der Rauch gefangen wird. Der Funken wird herausgefiltert, der Rauch steigt auf der Seite vorbei und füllt das obere Drittel des Raumes. Man hat den Rauch genutzt: Einmal, um das Holz zu trocknen, das man zum Anheizen gebraucht hat. Man hat den Rauch genutzt, um den Speck in den Rauch zu hängen. Rauch hat eine desinfizierende Wirkung“, sagt Egbert Pöttler, Direktor des Freilichtmuseums Stübing.
Labstation für Schloss- und Burgbesitzer
Johann Schleich besucht auch verfallene Gehöfte – für ihn sind das Ankerpunkte der Tradition: „Das hier ist eine der letzten bestehenden Rauchküchen. Leider ist der Herd weg, und da hat mich natürlich interessiert, wie dieses Haus entstand. Das ist wahrscheinlich in zwei Teilen entstanden und hat zur Riegersburg, zur Herrschaft Riegersburg, gehört. Es war so eine Art Labstation für die Schloss- und Burgbesitzer.“
Bereits seit 55 Jahren beschäftigt sich Schleich mit diesem Themengebiet in der Südoststeiermark; seine Bücher wecken die Neugier vieler Menschen. In seinen Archiven gibt es über eine Million Fotos, er selbst recherchiert in unzähligen Chroniken.
Schleich: „Ich bin kein Sammler, ich bin ein Sichersteller“
„Ich brauche all die Bücher nicht, ich nehme sie mit und sichere sie. Ich stelle sicher, ich bin kein Sammler, obwohl ich eine riesige Sammlung hätte. Aber ich bin kein Sammler, ich bin ein Sichersteller“, beschreibt Schleich sein Archiv. Im Moment arbeitet er an seinem neuen Buch „Haus und Hof im steirischen Vulkanland“, das dann im folgenden Jahr viele Archive bereichern wird.
Unterstützung der Stadtgemeinde Feldbach
Die Stadtgemeinde Feldbach unterstützt ihn mit Räumlichkeiten, um dieses Erbe im Vulkanland ins Rampenlicht zu rücken. Finanziert wird sein Buch und eine begleitende Ausstellung durch ein Leaderprogramm.
„Wir sind als Leaderregion ein Zusammenschluss von Gemeinden, seit über 25 Jahren. Und der Vorteil ist, dass das ein europäisches Programm ist, dankenswerterweise mit Unterstützung von Bund und Land, dass die Region selbst ihre Entwicklung bestimmen darf. Und das Besondere an dem ist: Wir machen keine Ausstellung in einem Raum, sondern im öffentlichen Raum. In allen Vulkanland-Gemeinden wandern diese Ausstellungen im Drei- oder Vier-Wochen-Rhythmus zwei Jahre durch die Gemeinden“, so Josef Ober, Obmann des Leaderprogramms Vulkanland.