Mit modifizierten Teilen und umgeschriebenen Klassikern wie „Fürstenfeld“ wird das über 150 Jahre alte Stück neu interpretiert. Mit einem Mix aus professionellen Schauspielern und Laien, versucht man so viel Authentizität wie möglich zu erzeugen.
Rothaarige als Replikation von Minderheiten
„Das Theaterstück beschäftigt sich mit Vorurteilen, in diesem Fall von roten Haaren, aber eigentlich gegenüber allen, die nicht in die Norm passen“, erzählt Michaela Schausberger, die als „Salome Pockerl“ auf der Bühne steht. Denn das Glück des rothaarigen „Titus Feuerfuchs“ dreht sich schlagartig, als er eine Perücke, die seine Haare kaschieren, findet. Auf einmal ist er auch für höhergestellte Witwen interessant. Das war auch Jula Zangger vom Hoftheater Höf-Präbach wichtig: „Klassiker sind Klassiker, weil sie genau das anbieten, dass Aktualisierungen möglich und auch notwendig sind.“
Ungewöhnliche Requisiten
Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 8.8.2023
Da das Theater kurzfristig in die Halle eines Pferdehofs gesiedelt ist – was auch der derzeitigen Wetterlage zu Gute kommt – macht das viel möglich. So fährt auch das ein oder andere Mal ein Rolls Royce durch die Halle. „Ich habe noch nie eine Requisitenliste mit so vielen Soll-Bruchstellen gehabt“, schmunzelt Jula Zangger. Der Fuhrpark sorge auf jeden Fall für viel Arbeit, so Zangger.
Die Nestroy-Sprache sieht Christian Strasser – als „Titus Feuerfuchs“ auf der Bühne – hochmodern. Das Publikum nehme jede Pointe wahr. Für Strasser ist es ein Glücksfall wie gut die Szenen ineinander greifen und sieht es als sein Lieblingsstück.