Cover Refugium Lindqvist
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Gefährliches Mittsommerfest

In Schweden wird der längste Tag des Jahres als Mittsommer groß gefeiert. Auch John Ajvide Lindqvist’s Thriller „Refugium“ beginnt mit einem tragischen Ereignis bei dem Traditionsfest – es ist der Auftakt einer neuen skandinavischen Triologie, die ein wenig an die Millenium-Romane erinnert.

Olof Helander ist Gastgeber eines Mittsommerfestes in Schweden, er ist durch den Handel mit Emmissionsrechten und Co2 Zertifikaten reich geworden. Auch seine Gäste sind nicht von geringer gesellschaftlicher Bedeutung – ein Chinese, der ebenfalls in der Klimabranche erfolgreich wurde und ein EU-Parlamentarier. Während der Feier auf einem Bootssteg beim Haus von Helander steuern auf einem Motorboot zwei vermummte Menschen auf den Steg zu und erschießen den Hausherrn sowie beide Eingeladenen.

Sendungshinweis

„Guten Morgen, Steiermark“, 13.8.2023

Zufällig ist auch die ehemalige Polizistin und Krimiautorin Julia Malmros mit ihrem Freund Kim Ribbing in ihrem Ferienhaus ganz in der Nähe des Tatorts. Als sie die Schüsse hören, machen sie sich sofort mit dem Boot auf den Weg. Olof und Julia kennen sich schon seit ihrer Jugend. Im eiskalten Wasser findet Kim Astrid, die 14-jährige Tochter des Gastgebers. Sie ist die Einzige, die sich unter dem Steg verstecken und sich noch rechtzeitig retten konnte.

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Ermittlungen führen ans andere Ende der Welt

Die Ermittlungen der Polizei werden von Julias Ex-Mann Jonny Munther geführt. Da Kim ein Computerexperte und Hacker ist und Julia noch Kontakte zur Kriminalpolizei hat, beginnen sie die Suche nach den Tätern aber auch selbst. Die Investigationen im Darknet führen Kim nach China und Kuba, um die Machenschaften rund um die Klimakompensationen aufzudecken. Er wird aber immer wieder von seiner dunklen Vergangenheit und seinen grausamen Geheimnissen eingeholt. Wie der Thriller-Autor Lindqvit selbst, bekommt auch seine Protagonistin Julia, die ebenfalls Krimiautorin ist, das Angebot ihr Buch fortzuführen, reagiert daraufhin aber auf eine sehr spezielle Art.

Die psychologischen Feinheiten, die John Ajvide Lindqvist in den Thriller mit einbaut, machen ihn anschaulich und bringen Emotionen in das Buch. Er versucht aber auch Humor in den Thriller einfließen zu lassen. Viele Passagen erinnern an die weltberühmte Millenium-Triologie, die Lindqvist nach dem Tod von Larsson vervollständigen wollte. Sein Manuskript dafür wurde abgelehnt, er verwarf es aber nicht, sondern schrieb ihn zu „Refugium“ um.