Wer war der große österreichische Literat? Was hat ihn geprägt? In Stübing sollen diese Fragen geklärt werden.
Der Krieg hinterließ grausige Spuren
„Alles ist die Hölle. Der Himmel und die Erde und die Erde und der Himmel sind die Hölle. Grausige Spuren habe der Krieg im ganzen Tal hinterlassen“. So die Worte Thomas Bernhards aus dessen erstem Roman „Frost“ – melancholisch, philosophisch und mit geschliffener Sprache. Grausige Spuren hat der Krieg auch in der Seele Thomas Bernhards hinterlassen.
Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 6.9.2023
„Das Ziel ist es, einen Einblick zu bekommen, sich ihm, seiner Gefühls- und Gedankenwelt und auch seiner Literatur anzunähern“, sagt Schauspieler Werner Halbedl, der in dem Stück Thomas Bernhard verkörpert. Die Rahmenhandlung basiert auf einem Briefwechsel zwischen dem Verleger Siegfried Unseld und Thomas Bernhard.
„Es ist eine zutiefst menschliche Beziehung, die zwei sehr intellektuelle Menschen austragen“, erklärt Alex Kropsch, er verkörpert Siegfried Unseld.
Der Vierkanthof als Rückzugsort für Bernhard
Ein weiteres Textfundament des Theaterabends ist „Die Ursache“ – der erste Teil seiner Autobiografie, die auch den Charakter des polarisierenden Literaten hervorkehrt. „Thomas Bernhad ist einer der Konflikt sucht und er scheut sich nicht davor mit Menschen den Konflikt zu suchen, die in einer Art Hierarchiegefüge möglicherweise als höher empfunden werden. Er legt sich ja im Prinzip mit der damaligen Bundesregierung, dem Volk und dem ganzen Land und mit allen an“, so Werner Habedl.
Gezeigt wird das Theaterstück im Freilichtmuseum Stübing, zumal Bernhard selbst einen Vierkanthof besessen hat, sagt Alex Kropsch: „In erster Linie war es einfach der Vierkanthof der uns hierher gezogen hat, aber auch der Rückzug den Thomas Bernhard immer wieder gesucht hat.“ „Die Ursache“ ist noch im September in Stübing zu sehen.