Musikverein im Stefaniensaal im Grazer Congress
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Kultur

Musikverein macht Graz zum Haydn-Mekka

„Graz soll zum Haydn-Mekka werden“: Mit diesem Ziel ist der Musikverein für Steiermark in die 209. Saison gestartet. Die erste Konzertwoche steht ganz im Zeichen der Musik Joseph Haydns – jener Komponist, der im Dienste der Fürsten auf Schloss Esterhazy stand.

Eine Passage im pianissimo gefolgt von einem kräftigen Paukenschlag: Die Musik Haydns, der ein Wegbereiter der Musik Mozarts und Beethovens war, steckt voller Humor und Überraschungen: „Wenn Sie lesen, was die Sinfonien von Haydn für einen irrsinnigen Erfolg hatten beim Publikum – die haben gejauchzt, gefeiert, sind nach vorne gelaufen, da waren Stimmungen wie heute bei einem Rockkonzert“, erklärt Dirigent Adam Fischer.

104 Sinfonien, um die Musikgeschichte zu revolutionieren

Die sogenannte Sinfonie mit dem Paukenschlag ist nur eine von insgesamt 104, mit denen Haydn die Musikgeschichte revolutioniert hat: „Es war das Modernste im Klang und in der Aufstellung mit den Pauken oben, unten den Bläsern und unten den Streichern“, schildert Michael Nemeth vom Musikverein für Steiermark.

Musikverein bringt Haydns Orpheus-Oper nach Graz

Im Rahmen des Haydn-Festivals wird der Grazer Musikverein das Opernstück „L’anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice“ erstmals in Graz aufführen. Dirigent Adam Fischer hat dazu eine zweistündige Fassung erarbeitet.

Und dennoch wird die Musik Haydns heute fälschlicherweise oft als langweilig bezeichnet. Diesem Vorurteil möchte der in Ungarn geborene Dirigent höchste interpretatorische Frische entgegensetzen, zählt er ja zu den international anerkanntesten Haydn-Experten: „Wenn ich Haydn dirigiere, spiele, fühle ich mich jünger. Das Gegenteil kann ich mir bald nicht mehr erlauben!“, lacht er.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 19.9.2023

Eine besondere Menschlichkeit

Gemeinsam mit dem Danish Chamber Orchestra aus Kopenhagen wird Maestro Fischer bis zum Donnerstag im Grazer Musikverein im Zuge des Haydn-Fests Instrumentalmusik und am Donnerstag sogar eine selten gespielte Oper aufführen: Orfeo ed Euridice. Die Haydn-Festspiele sind damit eröffnet und wollen vor allem eine Seite an der Musik Haydns zeigen – eine ganz besondere Menschlichkeit, betont der Dirigent.