Ausstellung „Von Stein zu Stein“ von Martin Köstenbauer
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Kultur

Steine und Viechereien in Groß St. Florian

Unter dem Titel „Von Stein und Sein“ zeigt der steirische Maler Walter Köstenbauer eine Retrospektive auf sein Schaffen im Feuerwehrmuseum Kunst und Kultur in Groß St. Florian. Von Steinmalereien bis zu sogenannten Viechereien spannt sich der Bogen.

Es sind spannende Einblicke, die die Ausstellung in Köstenbauers Schaffen gibt. Natur und Kunst gehen bei Walter Köstenbauer eine Symbiose ein. Im Feuerwehrmuseum Kunst und Kultur in Groß St. Florian zeigt er bis Ende Oktober seine künstlerische Reise vom „Stein zum Sein“. Ergänzt wird die Ausstellung durch künstlerische Interventionen im Naturkundemuseum des Grazer Joanneums.

Die Aborigines haben es dem Künstler angetan

„Am Anfang war die Faszination für die Naturerscheinung des Steins – vor allem im Mühlviertel gibt es diese wunderbaren Steinplätze – und die Faszination der Rhythmen, einfach das Visuelle“, schwärmt Walter Köstenbauer. Prägend war eine Australien-Reise 1996, die den gebürtigen Weizer für die Kultur der Aborigines begeisterte und ihn in die malerische Abstraktion führte.

Ausstellung „Von Stein zu Stein“ von Martin Köstenbauer
Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur

„Das hat mir schlussendlich einen neuen Weg gezeigt, dass man sich nicht unbedingt den Kopf zerbrechen muss, was man malt, sondern wie man malt. Da ist das Inhaltliche nicht mehr so wichtig geworden wie das Formale: die Rhythmen, die Farben, die Komposition“, erzählt Köstenbauer.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 20.9.2023

Pandemien, Krieg, Naturausbeutung

Mikroskopisch kleine Pflanzendetails ins Riesenhafte vergrößert und überarbeitet: Auch seine „Buenos dias“ spiegeln Köstenbauers Faszination für die Natur wider. In seinen jüngsten „Viechereien“ verknüpft er historische, naturkundliche Lehrtafeln mit Kunst-Zitaten zu collagenhaften Botschaften: Pandemien, Naturausbeutung oder Krieg – Köstenbauer ist ein satirischer Beobachter.

Ausstellung „Von Stein zu Stein“ von Martin Köstenbauer
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„Der Humor spielt eine große Rolle, ich habe eine echte Gaude mit diesen Arbeiten. Aber es führt mich auch hinein in sehr kritische Aussagen, die mit Humor verpackt werden, aber sich in Wirklichkeit sehr große Sorgen machen um die Zukunft der Welt“, sagt der Künstler.

Auch im neuen Katalog abgebildet, sind diese „Viechereien“ bis 5. November auch als Interventionen in der Naturkundlichen Abteilung des Joanneums in Graz zu sehen: eine spannende Symbiose mit der Schau-Sammlung, eine humorvoll-kritische Betrachtungsweise mit Nachhall.