Schwarze Katze klettert auf Zaun
ORF.at/Georg Hummer
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LIFESTYLE

Tag des guten Nachbarn: Reden hilft!

Der 28. September ist der Tag des guten Nachbarn. Dabei gibt es unter Nachbarn oft die heftigsten und längsten Konflikte. Um diese auszuräumen oder erst gar nicht entstehen zu lassen, ist Kommunikation wichtig, sind sich Experten einig.

Klar ist: Gute Nachbarschaft tut der Gesundheit gut, denn Nachbarschaften sind soziale Beziehungen – und gut funktionierende soziale Beziehungen wirken sich positiv auf die Gesundheit, das persönliche Wohlbefinden und die Lebenserwartung aus.

Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarinnen oder Nachbarn führt zu einem Gefühl der Zugehörigkeit, Zusammenhalt und Unterstützung. Aber nicht immer laufen nachbarschaftliche Verhältnisse reibungslos. Die Top fünf der Probleme unter Nachbarn sind: Lärm, respektloses Verhalten, Müll, unangenehme Gerüche und Diskussionen über Grenzen.

Von der Hecke bis zum Parkplatz

Rechtsanwalt Michael Skorpionik nennt die häufigsten Streitpunkte, die bei ihm landen: „Was wir am meisten auf den Tisch bekommen, ist eigentlich klassisch immer Emissionen: Es ist zu laut. Es kommen auch oft Fragen der Beschattung – die Hecke ist zu hoch. Und im Wohnungseigentumsrecht auch sehr oft die Frage von Genussregelungen: Wer darf den Garten benutzen, wenn das im Vertrag vorher nicht geregelt worden ist.“ Auch Streitigkeiten über Parkplätze seien an der Tagesordnung.

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Wichtig für das Seelenheil

Zur Pflege der Nachbarschaft reichen oft bereits kleine Gesten aus, die ein gutes Zusammenleben unterstützen und die Gemeinschaft stärken – und eigentlich ist das ja nichts Neues: Kontakt zu den Nachbarn suchen zählt dazu, Interesse zeigen, hilfsbereit sein, falls einmal das Mehl ausgeht oder sie jemanden brauchen, der mal zwei Tage auf die Katze schaut. Wichtig auch das Einhalten der Hausordnung.

Sendungshinweis

„Guten Morgen, Steiermark“, 28.9.2023

„Gute Nachbarschaft ist wichtig, nicht nur für das Miteinander, sondern auch für die eigene Gesundheit und das Seelenheil. Rechtzeitig miteinander reden hilft“, so Mediatorin Jennifer Wassermann: „Ich kann nicht jeden Tag vor die Haustür gehen und mich über den anderen ärgern – das rührt mich in meinem Innersten auf, das ärgert mich, das stresst mich; man kommt überhaupt nicht mehr zur Ruhe.“

Nicht provozieren und provozieren lassen

Der Anwalt hat den klassischen Ratschlag: Man sollte versuchen, mit den Nachbarn nicht zu streiten. „Wenn es beginnt zu kriseln, sollte man die offene Kommunikation suchen, denn diese Streitigkeiten sind gerade für die Betroffenen sehr mühsam“, so Skorpionik: „Bei Nachbarschaftsstreitigkeiten hat man keinen Abstand. Man trifft den Nachbarn jeden Tag und ein Wort ergibt das andere. Oft gibt es dann auch Provokationen, die darauf abzielen, dass es zu Gewalt kommt und dann landet das Ganze vielleicht noch vom Strafgericht.“

In der Ruhe liegt die Kraft

„Streitigkeiten mit Nachbarn sind deswegen immer ein Problem, weil man ja den Kontrahenten täglich sieht. Und das macht wirklich das Leben in der Nachbarschaft ganz furchtbar mühsam, wenn man auf keinen grünen Zweig kommt“, sagt die Mediatorin. Tipps zum Ansprechen von Konflikten sind, sich vorher gut zu überlegen, was konkret stört; das Gespräch in Ruhe und eventuell auf neutralem Boden zu führen, respektvoll und sachlich zu sein, um möglichst einen Kompromiss finden, der für beide passt.