Sendungshinweis:
„Guten Morgen Steiermark“, 29.9.2023
Bei dem Namen „Sturm“ ist man sich nicht ganz sicher: Entweder kommt der Name vom Kohlensäuregeräusch im Glas, das stürmisch ist, oder es hat was mit dem Kopf zu tun, in dem es nach ein paar Gläsern zu viel stürmisch zugehen kann, womöglich hat es aber auch mit der Verdauung des Sturms zu tun.
„Noch nicht fertig“, aber sehr traditionell
„Schilchersturm" ist nichts anderes als ein teilweise gegorener Traubenmost. Das heißt, das Produkt befindet sich noch in Gärung und ist noch nicht fertig“, so Winzer Ernst Zweiger. Schilchersturm ist trüb gefärbt von Rosa bis Violett; er wird in den Buschenschanken der Weststeiermark im September und Oktober getrunken; traditionell begleitet von Maroni.
Die Jahrgangsfrage
Zweiger, Weinbauer aus der Weststeiermark, kennt sich aus: Egal, ob Schilcher oder nicht, gemacht wird der Sturm gleich. Ebenso ist der Sturm ja ein Vorbote für den richtigen Wein. „Es wird wirklich ein schöner, leichterer, aber ein sehr typischer steirischer, fruchtige Jahrgang werden“, meint Zweiger.
In der Steiermark gibt es weißen und roten Sturm. Winzer Martin Tinnauer aus Gamlitz sagt: „Von unserer Seite aus wird es ein durchschnittlicher Jahrgang, was den Ertrag betrifft. Aber die Qualität ist durchaus sehr, sehr positiv.“
„Mahlzeit“
Beim Sturm gibt es einiges zu beachten. So sollte man vermeiden, die Flasche zuzuschrauben, „weil der Gärungsprozess noch ein wenig intakt ist, kommt es zu einer CO2-Entwicklung, und durch das CO2 entsteht ein Überdruck, wo die Flasche zerbrechen kann, wenn es eine Glasflasche ist“, so Tinnauer. Flaschen mit Sturm dürfen auch nicht liegend gelagert werden, damit, wenn der Verschluss nicht ganz geschlossen ist, nichts ausrinnt.
„Man sagt, wenn man ein Glas Sturm trinkt, ’Mahlzeit" und nicht ‚Prost‘, weil Sturm ja noch kein fertiger Wein ist, und dementsprechend stößt man auch nicht mit den Gläsern an, sondern nickt sich zu“, so Zweiger.