Ausstellung „Protest“ im Grazmuseum
ORF
ORF
Kultur

Protestformen im Graz Museum

Ob Klimakleber oder 68er-Bewegung: Protestformen von 1945 bis heute sind derzeit Thema im Graz Museum. Gezeigt werden über 100 Proteste von lokalen und internationalen Bewegungen.

„Klimakleber“, Solidaritätsbewegungen mit der Ukraine oder „Black Lives Matter“ zeigen, dass Protestbewegungen auch nach der 68er-Bewegung oder „Nein“ zum AKW Zwentendorf immer noch aktuell sind.

Das Graz Museum präsentiert eine neue Ausstellung über „Protest! … in Graz von 1945 bis heute“. In sieben Räumen widmet sich das Museum über 100 Protesten, bei denen Graz Schauplatz für lokale wie auch internationale Manifestationen war.

Ausstellung „Protest“ im Grazmuseum
ORF

Auseinandersetzung mit Vergangenheit

Die Ausstellung widmet sich den Fragen, was Protest darf, was zulässiger zivilgesellschaftlicher Protest ist und wo er an gesetzliche Grenzen stößt. Sibylle Dienesch, die das Graz Museum seit Anfang 2023 leitet, erklärt, dass das Gezeigte eine Möglichkeit biete, sich mit verschiedenen Protestformen auseinanderzusetzen.

Ausstellungstipp

Die Ausstellung „Protest!“ ist bis 14. April 2024 zu sehen.

Im Sinne der Neuausrichtung des Museums unter der Leitung von Dienesch soll es daher nicht einfach nur ein nostalgischer Rückblick auf Vergangenes sein – vielmehr gehe es um die Auseinandersetzung damit und dem demokratiepolitischen Potenzial dahinter.

Protest in all seinen Facetten

Vom „Neinsagen“ bis hin zur Großdemo werden verschiedene Protestformen der vergangenen 78 Jahre in Graz gezeigt. Diese seien bewusst nicht chronologisch in die Themen „Graz und die Welt“ (unter anderem Antivietnamkriegsbewegung, Solidarität mit der Ukraine), „Feminismus und Gleichstellung“ (zum Beispiel Frauenbewegung), „Öffentlicher Raum und Verkehr“ („Nein“ zum Bau der Pyhrn-Autobahn durch Graz), „Ökologie und Umwelt“ (Fridays for Future), „Soziales und Gesellschaft“ (Plattform 25) sowie „Bildung und Kultur“ (Studierendenbewegung „Uni brennt“) gegliedert.

Ausstellung „Protest“ im Grazmuseum
ORF

Auf einer Straße durch die Ausstellung

Die sieben Ausstellungsräume verbindet eine „Straße“, auf der die verschiedenen Objekte und Informationen der Ausstellung platziert sind. Auch kleine graue Figuren sind in allen Räumen auf der „Straße“ verteilt: „Proteste sind immer mit Menschen verbunden“, begründet der Kurator der Ausstellung, Bernhard Bachinger, die Gestaltung.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 9.10.2023

Daneben schuf man Platz für Partizipation und Mitmachstationen: Beispielsweise gibt es eine „Schreibox“, um auszuprobieren, dass es mehr Überwindung koste, alleine laut zu sein als in einer Menge, erklärt die Kuratorin Annette Rainer. Um „Menschen miteinzubeziehen“ wurde die Ausstellung in Zusammenarbeit mit rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten gemacht.