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Kultur

Andrea Scrima neue Grazer Stadtschreiberin

Graz hat eine neue Stadtschreiberin: Unter 74 Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus 28 Ländern hat sich die gebürtige New Yorkerin Andrea Scrima durchgesetzt. Sie möchte sich in Graz literarisch mit Themen wie Flucht, Vertreibung und Auswanderung beschäftigen.

Graz hat für die seit 1984 in Berlin lebende Schriftstellerin wegen ihres Buchverlags eine ganz besondere Bedeutung: Erst seit ihre Werke im Droschl-Verlag veröffentlicht werden, sehe sie sich als „internationale Autorin“: „Das würde man vielleicht nicht vermuten. Man hört Berlin oder New York, aber für mich ist eigentlich Graz der Anfang von einer richtigen Internationalität, was meine literarische Arbeit betrifft.“

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 4.10.2023

Arbeit als Schreiberin und Malerin

Die Zeit an ihrem Schreibtisch in der Stadtschreiber-Wohnung auf dem Grazer Schloßberg möchte sie vor allem dazu nutzen, auch anhand der eigenen Familiengeschichte in Süditalien Themen wie Flucht oder Vertreibung nachzuspüren und einen Roman darüber zu schreiben: „Wahrscheinlich ist der Antrieb da zum Teil diese Befürchtung, die man hat, dass man abstumpft. Dass man nichts mehr dabei empfindet, dass das zu einer Normalität wird und man dem eigenen Leben im Wohlstand nachgeht.“

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Andrea Scrima an ihrem neuen Arbeitsplatz in Graz

Stattdessen will sie Ursachen von Emigrationswellen erforschen, die Geschichte betroffener Menschen würdigen. Und in Graz nicht nur als Literatin, sondern auch als Malerin und bildende Künstlerin arbeiten, als die sie ihre Karriere einst begonnen hat. Zurückziehen will sie sich in ihre Wohnung aber nur zum Schreiben an ihrem Roman: Vermittlung von Literatur im Öffentlichen Raum ist ihr wichtig – auch als Grazer Stadtschreiberin.