Die Ausstellung von Werken über 100 Künstlerinnen und Künstler spannt einen Bogen von der frühen Moderne bis in die Gegenwart. Sie bringe „ein großes Volumen an hochkarätigen Leihgaben“, so Peter Peer, Leiter der neuen Galerie. „Hier ist etwas Besonderes für Graz gelungen“, meinte Sandro Droschl, Chef der Halle für Kunst.
Der Humor des schlechten Geschmacks
Das Lachen ist in der Schau allgegenwärtig und zeigt, wie dadurch pompöse Gesten und Bilder von Helden entkräftet werden. „Ernsthaft?!“ kokettiert auch mit dem Humor der Katastrophe, dem schlechten Geschmack, den B-Movies, Science-Fiction oder Horror. Gezeigt werden Werke der Fotografie, Malerei, Grafik, Skulpturen, Installationen, aber auch Filmausschnitte und Videos.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 14.10.2023
Von Marcel Duchamp bis Maria Lassnig
Die Liste der vertretenen Künstlerinnen und Künstler ist hochkarätig: Unter anderem sind Arbeiten von Marcel Duchamp, Rene Magritte, Giorgio de Chirico, Martin Kippenberger, Maria Lassnig, Henrike Naumann oder Ming Wong zu sehen. So findet sich etwa in der Neuen Galerie ein Spiegelkabinett von Gabriel Lester, das eigens für das Ausstellungsprojekt entstanden ist, während im Hauptraum der Halle für Kunst eine Installation von Jim Shaw zu sehen ist.
Ein rosaroter Raum und eine freundliche Henne
„Welcome to the Shitshow“ weist ein Werk von Jeremy Deller den Weg in die Ausstellung, die in unterschiedliche Kapitel gegliedert ist. Es beginnt in „Coney Island“, benannt nach dem New Yorker Vergnügungspark. Der Bühnenbildner Adrien Rovero schuf hier einen bonbonfarbenen Raum, der ein Kunstwerk für sich ist.
In „Ursprünge, Dada“ begegnet man respektlosem Humor, der sich auf Werke von Pieter Bruegel dem Älteren über Alfred Jarry bis hin zu Elsa von Freytag-Lohringhoven bezieht.
Im „Modernen Museum“ sind unter anderem Arbeiten des Surrealismus zu sehen, Rene Magritte und Giorgio de Chirico verspotten die ernsthaft-starre Präsentation der Arbeiten. Gezeigt wird auch die jahrelange Auseinandersetzung Jeffrey Vallance’ mit „Blinky, the friendly Hen“, die schon mehr als ein Augenzwinkern beinhaltet.
Die Ausstellung bietet über das Thema hinaus einen Überblick über bedeutende Positionen der internationalen Kunstgeschichte und zeitgenössischer Kunst.