Die Steiermark im Trüffelfieber

Über Graz hängt aktuell wieder ein exklusiver Duft – nämlich jener der herrlichen Trüffel beim Grazer Trüffelmarkt. Also immer der Nase nach, und man lässt sich von zahlreichen internationalen Ausstellern verwöhnen: Für das Finden der mitunter sündteuren Spezialität braucht es die Supernasen von Hunden, die Gabriele Sauseng züchtet. Mit den Spürhunden geht es in den Wald und neuerdings auch auf heimische Trüffelplantagen.

Hat der Trüffelhund einmal den Geruch in der Nase, heißt es nur mehr hinterherhecheln: „Die Faszination der Suche, die ist schon allein toll. Und wenn du dann mit einem Stückerl heimgehst, eine Trüffeleierspeise machst, kommt zum Naturerlebnis noch ein Kulinarisches dazu. Und ohne Hund bliebe das Körberl leer.“

Den Trüffelschätzen auf der Spur

Seit zehn Jahren bildet die Biologin die Rasse Lagotto Romagnolo als Trüffelhunde mit der Supernase aus – vom ersten Tag an wird das Erschnüffeln der gefragten Waldspezialität trainiert: „Die Welpen saugen bei der Mutterhündin und bekommen dann ein Stück Trüffel vor die Nase gehalten. Mit drei Wochen gehen sie dem Trüffelgeruch schon auf Zentimeterentfernung nach, aber es dauert schon ein, zwei Jahre, bis ich einen verlässlichen Hund zum Trüffelsuchen habe.“

Verlässlich heißt, dass der Hund auf Befehl den Trüffel sucht und sich dafür auch belohnen lässt: Mittlerweile wissen die Zwei- und Vierbeiner genau, wo sie in der Steiermark nach Trüffel suchen müssen. „Ich brauche einen pH-Wert im Boden von 7,5 – das ist gut gegeben, wenn es auf Kalkstein ist, der Wald. Dann brauche ich bestimmte Partner wie Buche oder Hasel.“

Trüffel suchen ist das eine, mittlerweile lässt sich Trüffel auch in der Steiermark züchten; Gabriele Sauseng aus Lebring unterstützt dabei – wobei das fast noch ein Lotteriespiel ist, denn man kann sich auf keine Ernte verlassen. Wer ganz sicher fündig werden will, könnte sich dieser Tage auf dem Trüffelmarkt im Grazer Paradeishof umsehen, wo Trüffelhändler aus dem In- und Ausland ihre Schätze anbieten.