Die Künstler auf der Bühne
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Kultur

Herbstfest für den Familienvater auf dem Lande

Ein Herbstfest auf dem Lande feiert das Theater im Bahnhof im gleichnamigen Stück: Der 80er des Papas steht an, und seine vier Kinder planen ein Geburtstagsfest, das in zwei höchst unterschiedlichen Szenerien über die Bühne geht.

Er ist nie zu sehen und auch nicht zu hören – der gestrenge Vater, dem die vier Kinder ein gebührendes Fest ausrichten wollen.

Ein Herbstfest auf dem Lande, dort, wo der alte Herr lebe, nur seine Rosen im Kopf habe, aber sicher kein Familienfest, sagt Co-Regisseur Frans Poelstra: „Für den Patriarch ist es zu gefährlich. In seinem Leben sind Sachen passiert, wovon er weiß, das könnte am Fest zum Thema werden, und da will ich nichts damit zu tun haben. Aber lassen wir das alles so unter dem Teppich.“

Die Künstler auf der Bühne
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Co-Regisseurin Monika Klengel ergänzt: „In diesem Familiengefüge möchte ich erzählen, wie wichtig der Zusammenhalt ist, den Geschwister miteinander pflegen können und auch gleichzeitig die große Distanz, die zwischen Geschwistern herrschen kann.“

Geheimnisse werden in zwei Räumen in Szene gesetzt

„Ein Familiengeheimnis in zwei Teilen“ lautet der Untertitel des Stücks, das in zwei Räumen in Szene gesetzt wird: Im ersten Teil werden die Nachrichten der Geschwister aus ihrer WhatsApp-Gruppe eingesprochen – samt Geräuschen und unterfuttert von Stifters Naturtexten.

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Im zweiten Teil wird das Hörstück abgespielt und von den Akteuren nur in Bewegungen interpretiert: „Wir, also die Boomer-Generation ist aufgewachsen mit diesem ganz klaren Vater-Mutter-Kind-Bild, und so wurde das auch gelebt, und ich glaube, dass wir das immer noch in uns tragen“, sagt Klengel. So klopft das Theater im Bahnhof neben dem Neo-Biedermeier auch den langen Arm autoritärer Erziehung ab.