„Brennend heißer Wüstensand“
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KULTUR

„Wüstensand“-Remix im Theater im Keller

30 Jahre lang hat der Grazer Autor Günter Eichberger an seinem Theaterstück „Brennend heißer Wüstensand“ geschrieben. 2011 in Oberzeiring uraufgeführt, ist das schräge Werk als Remix aller bisherigen Fassungen nun im Grazer Theater im Keller zu erleben.

Ein durstiger Tourist, eine angebliche Pornoregisseurin, ein Entfesselungskünstler, der nie mehr befreit werden will, und ein Engel treffen mitten in der Wüste in einer Spelunke auf einen von sich höchst eingenommenen Wirt.

„Brennend heißer Wüstensand“
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Der Wirt und seine Gäste

„Der Wirt ist ein äußerst netter Herr, der seinen Gästen nichts serviert – aber das mit der größten Freundlichkeit der Welt“, so Autor Günter Eichberger.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 27.11.2023

Der Wirt lässt seine schrägen Gäste in der Glutsonne stehen. „Die Gäste sind eigentlich Geister, die er gerufen hat und die ihn dann verlassen. Und zuletzt ist er von allen guten oder schlechten Geistern verlassen und bleibt in der Wüste seines Bewusstseins allein“, so der Autor.

„Brennend heißer Wüstensand“
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Wer ist Ich?

Der Wirt wähnt sich als Autor des Stückes, wie auch alle anderen unerfüllte Wunschbilder in sich tragen. „Man muss herausfinden, wer man eigentlich ist. Und man fragt einen anderen, der auch Ich ist, wer ist Ich, und wo bin Ich und, wenn ja, wie viele, wenn man so will“, so Alfred Haidacher, der Regie führte und auch den Wirt spielt.

„Brennend heißer Wüstensand“
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Fata Morgana und Humor

Es wäre nicht Günter Eichberger, wäre nicht ein hochphilosophisch, absurd-witziges Stück entstanden, mehrmals umgeschrieben ist es zeitlos gültig. „Es ist die hohe Intellektualität, die nie auf den Humor vergisst“, so Haidacher. „Alles ist eine Fata Morgana, das ganze Stück. Wir haben es auch nicht wirklich gesehen, und ich bin auch nicht da“, so Eichberger.

„Das Ganze ist rasend kompliziert, aber ganz einfach, wenn man es sieht“, so Haidacher. Zu sehen ist das Stück noch bis 4. Dezember im „Theater im Keller“ in Graz.