Bilder von Johannes Rausch
ORF
ORF
Kultur

Bruseum zeigt Schau von Johann Rausch

Im Grazer Bruseum kann man derzeit einen Künstler entdecken, der erst nach Jahrzehnten intensiven Schaffens vor den Vorhang tritt: Johann Rausch. Die vielschichtige Werkschau ist auch eine Zeitreise.

Als Werbefachmann hat sich Johann Rausch schon früh einen Namen gemacht und unter anderen auch für Niki Lauda gearbeitet – parallel dazu führte Rausch aber auch eine Art Geheimleben.

Ein verborgenes Leben als Künstler, in dem er sich nicht nur mit seiner eigenen Existenz, sondern auch mit der Gesellschaft und gesellschaftspolitischen Entwicklungen auseinandergesetzt habe, sagt der Leiter des Bruseums, Roman Grabner.

Eine Reise bis in die Kindheit

„Searching myself – auf der Suche nach mir“ heißt auch die Schau. Sie zeigt neben großformatiger Malerei auch sehr Persönliches wie das oftmalige Auf- und Überschreiben seiner Kinderlieder.

Und seine Arbeiten sind auch eine Zeitreise durch die Medienwelt: „Ob das der Fernseher war in den 80er und 90er Jahren, ob das die digitalen Medien waren oder ob das die Sprache ist – jedes Mal hat er sich explizit mit diesen Medien auseinandergesetzt und versucht, hier ästhetische Lösungen zu finden, die Kunst aber auch als Mittel zur Erkenntnis und nicht nur als Impetus zum Nachdenken sieht.“

Fotostrecke mit 4 Bildern

Bilder von Johannes Rausch
ORF
Bilder von Johannes Rausch
ORF
Bilder von Johannes Rausch
ORF
Bilder von Johannes Rausch
ORF

Vom Politiker bis zu Personen aus dem Alltag

Die Werkreihe „Menschenbilder“ wiederum zeichnet sich durch Malen und Übermalen aus, „und hat hier auch Nachbilder erzielt. Da sind Politiker genauso porträtiert wie seine Eltern oder Personen, die für seine Biografie ganz entscheidend waren und dann Personen aus dem Alltag, in diesen systemischen Menschenbildern, wo er versucht hat, durch Übermalung eigentlich etwas freizulegen“.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 4.12.2023

Bei diesen großformatigen Malereien erkenne man auf den ersten Blick keine Gesichter – bei den Sprach- oder Textbildern erkenne man zuerst nicht die Semantik, sondern müsse einfach hinschauen. Teilweise werde man zur eigentlichen Verantwortlichkeit aufgefordert, erklärt Grabner. Ein kritischer Geist mit skeptischem Blick auf Vergangenheit und Gegenwart lässt sich also im Bruseum entdecken.