In Türnitz, ganz oben am Berg, in 800 Meter Seehöhe auf der Alm, durchbricht der Lärm von Motorsägen die Idylle – hier veranstaltet Roland Mayr einen Kurs, in dem er seine jahrzehntelange Expertise im Bau von Blockhäusern an Interessierte weitergibt.
„Das Faszinierende an Blockhausbau ist, dass man jeden Tag mit einem neuen Werkstoff zu tun hat – denn kein Baum ist der gleiche. Dann schaut man den Baum an, beurteilt ihn und denkt sich: Wo baue ich den heute ein? Ein sehr kreativer Vorgang“, schildert Mayr.
Bäume direkt aus der Umgebung
Im aktuellen Fall kamen acht unterschiedliche Menschen zusammen, um gemeinsam eine Almhütte aus Kiefernholz, das im Umkreis von gerade mal 100 Metern geschlagen wurde, zu bauen. „Das heißt, der Baum wird geschnitten, entrindet und so verwendet, wie es von der Natur gedacht war. Und wenn ein bisschen Holz nicht verwendet wird, wird es ohne Aufwand in die Natur zurückgeführt.“
Nachhaltigkeit ist eines der großen Argumente beim Blockhausbau, weil die Naturstämme lediglich mit Kettensäge, Hobel und Meißel bearbeitet werden. Teilnehmen kann jeder Mensch, der sich für die Sache interessiert. „Die Technik, die man da lernt, ist keine, die man sonst irgendwo kennt. Also wir fangen alle bei null an“, sagt ein Teilnehmer.
Stamm für Stamm wächst das Haus
Unterrichtet wird täglich etwa eine Stunde Theorie, bevor es dann im Freien an die Arbeit geht. Die Stämme werden abgemessen, mit speziellen Zirkeln werden die Unebenheiten des unten liegenden Stammes auf den darüberliegenden übertragen, um mit der Wasserwaage dann exakt im Lot zu bleiben. Stamm für Stamm wächst die Almhütte, bevor dann der Dachstuhl gezimmert und die Fenster und Türen mit der Kettensäge ausgeschnitten werden.
„Ich habe den Blockhaus-Kurs gewählt, weil ich gerne einmal ein eigenes Haus bauen möchte, aber mehr naturverbunden, und da ist das natürlich eine sehr, sehr schöne Sache“, so ein weiterer Teilnehmer. Mit der Blockbautechnik lassen sich übrigens neben Häusern auch Caports, Sandkisten und Swimmingpools bauen.