Sind Sisi und Franz als Weihnachtsschmuck Kunst oder Kitsch? Darf ein Tennisball als Christbaumschmuck am Baum hängen? Wer schmückt seine Tanne mit der Queen? Erlaubt ist, was gefällt – so könnte das Motto von „Kitsch und Kunst“ lauten, dem Grazer Geschäft für Geschenkideen in der Neutorgasse.
Walter Kriwetz spezialisierte sich auf außergewöhnliche Christbaumfiguren, und so manche wurde exklusiv für das kleine, feine Grazer Geschäft angefertigt: „Zum Beispiel, den Franz Josef haben die Habsburger verlangt, die Sisi als Figur gab es schon. Kaiser Franz Josef gibt es seit dem Vorjahr exklusiv bei ‚Kitsch und Kunst‘.“
Sendungshinweis: „Steiermark heute“, 10.12.2023
Geschichte der Christbaumkugel
Die Christbaumkugel hat eine spannende Geschichte, die auf das Jahr 1847 zurückgeht, als der Weihnachtsbaum eigentlich noch mit Nüssen und Äpfeln geschmückt worden sei und die Glasbläser aus einer Not heraus die Christbaumkugel erfunden hätten, erzählt Walter Kriwetz: „Die Glasbläser waren zu arm für Nüsse und Äpfel, das war zu teuer. Glas und die Glasflamme waren vorhanden, so hat man aus dem, was man hatte, Äpfel und Nüsse geblasen – so sind die Figuren entstanden.“
„Geldscheißer“ in Zeiten der Teuerung
Aus Thüringen, aus Schlesien und Tschechien kommen die Figuren. So manche hat eine 100 Jahre alte Tradition: „Da gibt es den Geldscheißer, den haben wir wieder produzieren lassen bei der Inflation und Teuerung, von einer Glasbläserfamilie aus Thüringen. Die Formen sind über 100 Jahre alt und werden wieder aufgelegt.“ Seit über 30 Jahren verkauft der Grazer schon Christbaumkugeln in Form von Glasfiguren der namhaftesten Manufakturen. Und bei eben diesen lässt er auch Grazer Sehenswürdigkeiten produzieren – wie etwa den Uhrturm, das Kunsthaus, die Grazer Oper oder auch die Eiskrippe. Die neueste Kreation ist die „Peichl-Torte“, also das Grazer Funkhaus des ORF Steiermark – maßstabgetreu als funkelnde Christbaumfigur: „Es ist mundgeblasen, alles handbemalt, handdekoriert.“