Rosegger-Buch
ORF
ORF
Kultur

„Neues“ Buch von Peter Rosegger

Die Idylle von Peter Roseggers Waldheimat und der Dichter selbst bekommen neue Konturen: „Gabriel Mondfels“ ist der erste Roman des steirischen Heimatdichters, den er mit Mitte 20 geschrieben hat. Das bisher unveröffentlichte Manuskript wurde nun publiziert.

Als handschriftliches Manuskript wurde das erste Werk Roseggers in der Landesbibliothek verwahrt. Kulturwissenschaftler Hans-Peter Weingand hat das Buch nun herausgebracht und kommentiert: „Es ist ein Roman, der teilweise im Wald spielt, im wahrsten Sinn des Wortes, also in seiner Heimat – Peter Rosegger als Waldbauernbub. Aber die Hälfte der Handlung spielt in Graz, nämlich der Schüler Peter Rosegger, mit Schulkollegen, und was er da so erlebt.“

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 12.12.2023

Im Roman erfahre der Leser Neues über Ängste und Sorgen des jungen Peter Rosegger, schildert Weingand: „Es ist offensichtlich so, dass Peter Rosegger am Alpl sehr gemobbt worden ist, ob seiner künstlerischen Interessen und dass er dem Vater, obwohl er der Erstgeborene ist, zu wenig hilft. Er ist massiv angegriffen worden, weil in Alpl die Bauern der Meinung waren, dass er nicht zur katholischen Religion steht und ein Abtrünniger ist.“

Stil ist sprunghafter als gewohnt

Stilistisch unterscheidet sich der Erstlingsroman von Peter Rosegger klarerweise in vielen Passagen deutlich von dem, was der Autor in späteren Jahren geschrieben hat. „Der reife Peter Rosegger, der liest sich schon anders als dieses sprunghaft Sprudelhafte. Es ist wie der Wein, der gärt, wie der Junker, der sich noch setzen muss. Aber er verarbeitet einiges von diesen Stoffen in späteren Romanen“, meint Historiker Hans-Peter Weingand.