Enzian, Edelweiß und Almrausch zieren die Alpenländische Kunstkeramik Liezen – zwischen 1925 und 1960 wurde sie von Familie Vasold produziert.
Tradition und Handwerk
Ein Sohn der Familie hat ein Sammlergen mitbekommen und zeigt Exponate des ehemaligen Betriebes in einer Sammlung, die besucht werden kann. „Wenn ich eines der Exponate in die Hand nehme, finde ich es toll, die Tradition und das Handwerk von damals zu spüren. In den Motiven wird das Bäuerliche hervorgehoben“, so Thomas Vasold.
Sepp Forchers Stücke
Thomas Vasold hat die aktive Keramikproduktion nicht mehr erlebt, kann sich aber zumindest noch an die Gebäude erinnern: „Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich die Erinnerung noch wahre. Ich war in den 1970er Jahren noch in der Produktionshalle; in den 80er Jahren wurde sie abgetragen. Jetzt steht an der Stelle ein Einkaufszentrum.“
Ein Teil der Sammlung ist erst kürzlich in die Hände des Keramiksohnes gefallen: „Sepp Forcher war ein Keramiksammler. Er war zweimal bei uns die Ausstellung besuchen. Und es war ihm ein Anliegen, dass seine Exponate nach seinem Tod in unsere Sammlung einfließen“, so Vasold.
Sendungshinweis
„Steiermark heute“, 22.12.2023
Einstiger Exportschlager
Liezener Keramik wurde in viele Länder Europas, aber auch in die USA und nach Japan exportiert. War es zuerst Gebrauchskeramik, die erzeugt wurde, stellte man später auch Künstler ein, die Figurales schufen.
Vor allem in der Zeit des aufblühenden Tourismus erlebte die Alpenländische Kunstkeramik ihre Hoch-Zeit. „Nach der Kriegszeit, als der Wirtschaftsmotor wieder angelaufen ist und der Tourismus stark geworden ist, war ein Markt da für eine Andenken-Keramik“, so Vasold.
Gefragte Sammlerstücke
Die Rohstoffe für die Liezener Keramik kamen einst aus Gmunden und Schwertberg. In London, Barcelona und Paris wurde die Alpenländische Kunstkeramik ausgezeichnet – heute sind die Erzeugnisse gefragte Sammelstücke. „Alles, was Figuren betrifft, auch Krippenfiguren, das ist bei den Sammlern sehr gesucht und geschätzt“, so Vasold.