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„Wiener Originale“ auf 208 Seiten

Von Anna Sacher über Heinz Conrads bis Willi Resetarits: Wien kann zahlreiche Persönlichkeiten vorweisen. Der Autor Michael Horowitz widmete ihnen nun ein liebevoll gestaltetes Buch. „Wiener Originale“ werden in seinem neuesten Werk vorgestellt.

48 Persönlichkeiten sind es, die Michael Horowitz porträtiert. Was sie gemeinsam haben, erklärt er im Vorwort, nämlich „ein schillerndes Leben, das immer weit entfernt vom Mittelmaß ist". Es ist natürlich eine sehr persönliche Auswahl, schreibt er weiter, und er will damit auch "das bizarre Flair dieser Stadt, den Umgang der Menschen miteinander, die Nähe von Anerkennung und Missgunst, Hoffnung und Verzweiflung aufzeigen“.

Lamarr: „Jedes Mädchen kann glamourös sein“

Ein schillerndes Leben mit vielen Facetten hat auf jeden Fall Hedy Lamarr geführt. Geboren 1914, wurde die Schauspielerin als „schönste Frau der Welt“ gefeiert – sie selbst soll dazu gemeint haben: „Jedes Mädchen kann glamourös sein. Du musst nur stillstehen und dumm dreinschauen.“ Berühmt wurde Hedy Lamarr durch die erste Nacktszene der Filmgeschichte und durch ihre Erfindung des Frequenzsprungverfahrens – das gilt heute als Grundlage von Navigationssystemen und WLAN.

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Vom Kaffeehaus zum Kohlmarkt

Wien und das Kaffeehaus – das gehört einfach zusammen –, und so ist auch ein Kapitel Josefine und Leopold Hawelka sowie ihrem gleichnamigen Kaffeehaus gewidmet. Aber auch eher zwielichtige Gestalten finden im Buch ihren Platz: der „Goldfüllfederkönig“ zum Beispiel. Er wird von Michael Horowitz als „eine kauzige Figur, die Bundespräsident werden wollte“ vorgestellt. Ernst Heinrich Winkler war Besitzer eines Füllfedergeschäftes am Kohlmarkt und hat sich den Titel "Goldfüllfederkönig“ selbst verpasst. Seine Geltungssucht, kombiniert mit hoher krimineller Energie, brachten ihn mehrmals vor Gericht und auch ins Gefängnis.

Manchen spricht vielleicht Georg Kreisler, der Meister des schwarzen Humors, aus der Seele. Der Kabarettist, Komponist, Sänger und Schriftsteller, der von den Nazis aus seiner Heimatstadt vertrieben wurde, hat einmal gesagt: „Wie schön wäre Wien ohne Wiener.“

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Guten Morgen Steiermark“, Radio Steiermark, 7. Jänner 2024.