Still und starr ruht der Freizeitsee in Krieglach: Wenn das Eis mächtig genug ist, treffen einander dort die Taucher einer Tauchschule aus Kapfenberg zum Eistauchen.
Mit nur einem Atemzug
Dabei schneiden sie ein Loch in die Eisdecke und springen mit Tauchanzügen, die vor Kälte schützen, in die eisigen Fluten. Auch Susanne Roth gehört dem Tauchklub an: Sie ist Apnoetaucherin, benützt keine Pressluftflaschen, sondern taucht mit nur einem Atemzug – auch im eisigen Wasser.
„Wenn ich sage, es ist angenehm, wäre es gelogen – es ist wie tausend Nadelstiche. Man atmet aus und ist so im Adrenalin, dass man es nicht wirklich spürt. Erst nachher spürt man es“, so Roth.
Mentale Stärkung
Susanne Roth hatte mehrere schwere Knieoperationen – auch deshalb ist sie zum Eistauchen gekommen. „Die Kälte ist schmerzstillend. In der medizinischen Therapie eingesetzt wird ja auch die Kältekammer eingesetzt, und es bringt auch mental solch eine Kraft. Wenn man ins Eiswasser geht, was soll einen da bremsen?“, so Roth.
Nie ohne Freunde
Mit einem Sicherungstaucher im Wasser und entlang einer Sicherheitsleine durchtaucht die Kapfenbergerin das eisig kalte Wasser – denn unter dem Eis kann man sich kaum orientieren.
„Ohne meine Freunde würde ich das nie machen. Man soll auch nie alleine Eisschwimmen: Man muss den Kreislauf gewöhnen, und man ist nie gefeit, dass man umkippt“, so Roth.
Aufwärmen mit Tee und Suppe
Mit kräftigen Schwimmbewegungen bezwang die Apnoetaucherin dieses Mal die eisigen Fluten und kehrte schließlich an die Oberfläche zurück – dann muss aufgewärmt werden: „Es war sehr frisch. Ich wärme mich jetzt einmal mit Zittern auf und dann mit einem heißen Tee und einer Suppe“, so Roth.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark heute“, ORF 2, 16. Jänner 2024.