Cover „Liebe“
Kremayr & Scheriau
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Was ist eigentlich Liebe?

Philosophin Veronika Fischer macht sich in ihrem Buch „Liebe“ Gedanken über höchste Euphorie, pures Glück, aber auch große Verzweiflung und Unglück. Die Autorin versucht dabei herauszufinden, was mit Liebe gemeint sein kann.

Zwischen knallpinken Buchdeckeln schreibt die Autorin schon zu Beginn des Buches „Liebe“ von einer Hommage und einer Abrechnung – denn die Liebe kann ein breites Spektrum von Gefühlen auslösen, so Veronika Fischer: „Die Liebe ist sowohl schön, als auch grausam. Das Bild, das wir über die Liebe gelernt haben, ist sowohl schön, als auch fragwürdig. Also das, was wir in Hollywood und bei Walt Disney über die Liebe hören, das gilt es zu zerlegen, neu zusammenzusetzen und ein neues Verständnis von Liebe zu entwickeln.“

Jeder hat eine andere Auffassung von Liebe

Dieses Buch ist aber kein Ratgeber, wie man lieben lernt oder die glückliche Liebe findet. Fischer seziert vielmehr, was mit Liebe gemeint sein kann: „Ich habe einfach versucht, eine Definition des Begriffes zu erstellen. Und ich habe dabei gemerkt, dass das wahnsinnig schwierig ist, weil das Wort alleine schon so viele Bedeutungen hat, dass man das ein bisschen aufdröseln muss. Das habe ich im Text gemacht.“

Cover Liebe Veronika Fischer
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Erst im Schlusskapitel habe sie dann versucht, eine Anleitung zu geben, wie man für sich selbst den Liebesbegriff hinterfragen kann, „weil der Liebesbegriff ja wahnsinnig individuell ist und jeder Mensch eine andere Auffassung davon hat“. Die Autorin schreibt auch, dass Liebe eine Entscheidung und erlernbar sei.

Liebesbriefe auf Bestellung

„Eine Entscheidung ist es deswegen, weil wir uns bewusst für einen guten und liebevollen Umgang entscheiden können. Jedes Mal wieder. Wenn man morgens aufsteht und den Menschen, denen man begegnet, freundlich ‚Guten Morgen‘ sagt, wird der Tag anders, als wenn man morgenmuffelig im Kaffee rührt.“

Fischer denkt aber nicht nur über die Liebe nach, sondern bietet auch einen Liebesbriefservice an – man kann also Liebeserklärungen an sie auslagern: „Die Idee kam mir im Lockdown, also schon vor einigen Jahren, als alle zu Hause saßen und die ganze Kommunikation ins Digitale verlagert wurde. Und weil ich gerne Briefe schreibe und Postkarten und auf Papier arbeite und selbst auch kein Smartphone besitze, dachte ich mir, dass es schön wäre, das für andere bereitzustellen. Und es ist schön, welche Geschichten mir da erzählt werden.“

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Guten Morgen Steiermark“, Radio Steiermark, 11. Februar 2024.