Rotwild
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Tiere

So kommt das Wild gut durch den Winter

Auch wenn die Winter durch den Klimawandel milder geworden sind, muss Rotwild in den heimischen Wäldern zwischen November und April gefüttert werden – um gut durch die kalten Monate zu kommen und um nicht zu nahe in Richtung Zivilisation zu wandern.

Martina Ferchl ist Berufsjäger-Lehrling und hat in diesen Tagen viel mit der Fütterung der Wildtiere zu tun. Noch während sie Heu und Grassilage in die Tröge füllt, kommen schon die ersten Prachtexemplare aus dem Wald – an der Futterstelle ist ausreichend Platz und Nahrung für alle, um satt zu werden: „Selbstverständlich ist es harte Arbeit, aber das ist Leidenschaft, und die lebt“, so Ferchl.

Hirsch
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Weiter Wanderungen verhindern

200 Stück Rotwild versorgt Martina Ferchl täglich an zwei Futterstellen. Das ist in der kalten Jahreszeit wichtig für die Gesundheit, aber auch damit das Wild nicht weiterzieht. „Das können zehn bis 20 Kilometer weit sein. Aber das wollen wir nicht, weil dort gibt es Siedlungen, Verkehr, Autos. Deswegen halten wir das Wild eher in den Wäldern oder in den Bergen“, so Wildbiologe Hubert Zeiler.

Futterstellen sind für die Berufsjäger aber auch eine wichtige Möglichkeit für eine Art Gesundheitscheck: „Dafür, dass es ihnen gut geht, und dass das Wild jetzt auch selbstverständlich die Futtermenge bekommt, die es braucht“, so Ferchl.

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Wild spart Energie

Um Kraft zu sparen, kann das Rotwild den Stoffwechsel im Winter komplett herunterfahren. „Das geht so weit, dass beim Rothirsch, der in diese Ruhephase kommt, die Unterhauttemperatur in den äußeren Körperbereichen, zum Beispiel im Brustbereich oder in den Füßen, bis auf 15 Grad runter gesenkt werden kann. Also das ist schon ganz schön frisch. Auch die Herzschlagrate wird runtergefahren, und damit spart das Rotwild sehr viel Energie“, so Zeiler.

Dieser Prozess kann aber nur funktionieren, wenn die Tiere ungestört sind und nicht durch zu viele Tourengeher gestresst werden – denn die Ruhe im Winter braucht das Wild, um gesund in den Frühling zu kommen.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark heute“, ORF 2, 13.2.2024.