Man möchte meinen, die Möbel, die Alexander Unterreiner auf Lager hat, seien ein Fall für die Deponie – doch weit gefehlt: Diese Möbelstücke sind vielmehr für die Ewigkeit gebaut.
„Die werden noch sehr hübsch werden. Wir holen den alten Stoff runter, dann werden die Auflagen neu gemacht und alles wird repariert. Dann halten sie noch einmal hundert Jahre“, so Untereiner.
Geschmack und Gespür
In seiner Polstermöbelwerkstatt fertigt der Tapezierermeister neue Möbel, wie er auch alten Möbeln neues Leben einhaucht. „Manche Patienten sind schwieriger, dafür werden sie dann super. Oft muss man alles rausholen, etwa die Nägel, die teilweise im Holz verrostet sind. Zum Zerlegen braucht man oft zwei Tage“, so der Meister.
Alexander Unterreiner arbeitet vor allem gerne mit Leder, die Auswahl ist schier endlos und hängt nicht nur vom Geschmack des zukünftigen Besitzers, sondern auch vom Gespür des Tapezierermeisters ab. „Bei vielen Stücken wäre es ewig schade, wenn man sie wegwirft. Die Stücke können wunderschön werden“, so Unterreiner.
Im Sinne der Nachhaltigkeit
Doch nicht nur Möbel-Klassiker und Antiquitäten sind es wert, restauriert und neu gepolstert zu werden – manche Möbel sind antike Sammlerstücke, andere haben einen persönlichen und hohen emotionalen Wert.
Repariert werde ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, so der Meister: „Es muss nicht neu produziert werden – teilweise wird das quer durch Europa gekarrt oder durch die Welt. Wir machen das regional, bisschen kreativ sein, und man hat ein neues Stück.“ Jedes aufgepolsterte Möbelstück erzähle seine eigene Geschichte: Jeder Raum ist individuell – genauso wie der Mensch, der ihn bewohnt.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark heute“, ORF 2, 22. Februar 2024.