Eine Modenschau in ihrem Stall haben die Alpinen Steinschafe noch nie erlebt – doch die Verbindung liegt auf der Hand, denn aus der Wolle der alten Rasse entstehen Trachten. Die Schafe sind also wertvolle Produzenten für das modische Auftreten von uns Zweibeinern.
Rasse aus Tirol
Die historische Rasse aus Tirol, von der nur mehr 300 Tiere in Österreich leben, hat es Edgar Wernbacher angetan: „Wenn Babys kommen, bin ich natürlich rund um die Uhr beschäftigt. Wenn ein Baby nicht trinkt bei der Mutter, dann kommen wir oft auch um 2:00 Uhr zum Aufpäppeln, und ansonsten ist das Füttern immer jeden Tag in der Früh und am Abend.“
Die alten Haustierrassen sind für die heutige Lebensmittelindustrie zu unergiebig, einst dienten sie aber zur Rundumversorgung der Bauern: „Es wurde das Fell verwertet als Decke oder als Filzschuhe. Und natürlich wurde auch das Fleisch verwertet“, so Wernbacher.
Klimaanlage für Mensch und Tier
Die Wolle wird gemeinsam mit der anderer Schafe zu Garnen und Walkstoffen verarbeitet, die verschieden gefärbt werden und robust sowie temperaturausgleichend sind. Die Wolle ist eine Art Klimaanlage, die die Tiere am Leib tragen – sie hält die Schafe im Sommer kühl und im Winter warm.
Edgar Wernbacher hat es auch bewusst möglich gemacht, dass es zwischen Tier und Mensch Blickkontakt gibt: „Die Philosophie der Schafe passt hervorragend zu unserem Geschäft, weil die Schafwolle wird verarbeitet zu Lodenjankern und natürlich auch zu Strickwesten. Und deswegen ist der Bezug total gegeben.“
Muskelpaket Mythos
Kein Modelieferant, aber dafür ein wunderbares Ziegenbock-Model der Vorarlberger Rasse Blobe wohnt auch auf dem Hof: „Der Herr Mythos ist sechs Jahre alt, 90 Kilo reine Muskelkraft, und der ist natürlich total starker Bock und mit wunderschönen Hörnern“, so Wernbacher.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark heute“, ORF 2, 27.2.2024.