Sich in Mariazell das Ja-Wort zu geben, ist für viele offenbar der Inbegriff von Romantik – aus aller Welt kommen Heiratswillige aus diesem Grund zu Helmut Schweiger.
Seit 35 Jahren schon ist er im bekannten Wallfahrtsort Standesbeamter, und fast ebenso lange ist er leidenschaftlicher Sammler von Etuis für Eheringe: „Am Beginn meiner Karriere war es so, dass Ringetuis bei den Trauungen zurückgeblieben sind, und ich hab’ irgendwie das Gefühl gehabt, das sind kleine Kostbarkeiten, die kann man nicht wegschmeißen.“
Vom Täschchen bis zur Schatztruhe
Seither sammelt Schweiger diese Kostbarkeiten, und man glaubt gar nicht, wie viele unterschiedliche Exemplare es gibt: Von klassischen schlichten Etuis über wahre Schatztruhen bis hin zu nur wenige Millimeter flachen Täschchen, in denen man eher Kreditkarten als Eheringe vermuten würde.
Auch in Dosenform wurden Eheringe schon auf das Standesamt gebracht, und einmal, so vermutet der Standesbeamte, hatten die zukünftigen Eheleute selbst das Etui für den schönsten Tag im Leben gestaltet: „Ich hab den Verdacht, dass da auch ein Plastiketui genommen wurde, und die Brautleute haben es einfach verfeinert und selbst mit Leder noch zugeklebt.“
Erinnerungen aus China und Südamerika
Ein Etui aus Samt von einem Brautpaar aus China oder das kleine Metalldöschen eines Hochzeitspaares aus Südamerika sind der ganze Stolz des Sammlers, dem jedes einzelne Stück ans Herz gewachsen ist – an die 200 Ehering-Etuis sind es mittlerweile in der Sammlung des Mariazeller Standesbeamten.
Jedes einzelne war auf dem Standesamt von den Brautleuten nach dem Ja-Wort einfach liegen gelassen worden – sehr zur Freude von Helmut Schweiger: „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ein besonderes Exemplar meiner Sammlung hinzufügen kann.“
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark heute“, 16. März 2024.