Ostereier
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Lifestyle

Osterbräuche, die vielleicht nicht jeder kennt

Die beliebtesten Bräuche rund um Ostern sind wohl bunte Ostereier, Schoko-Hasen, die Ostereier-Suche und die Fleischweihe. Weniger bekannt, aber nicht weniger traditionell, sind viele andere Bräuche wie etwa das Maschta-Singen oder das Weihfeuer-Tragen.

Die Segnung der Osterspeisen kann laut Maria Zengerer, Sammlungskuratorin für das Landwirtschaftsmuseum Stainz, bis ins 7. Jahrhundert zurückverfolgt werden und ist auch heute noch weithin beliebt. Osterbrot, Osterschinken, Eier, Salz und Kren werden dabei in einem Korb mit Deckel in die Kirche oder zur Kapelle getragen: „Früher war es ja so, da durfte erst nach der Auferstehungsfeier – der Karsamstag war noch Fasttag – das Weihfleisch am Abend genossen werden. Heute ist es eher so, dass man das nach der Fleischweihe am Vormittag isst.“

Speisen für Speisensegnung Fleischweihe
ORF

Maschta-Singen in der Weststeiermark

Manche Traditionen werden hingegen nur regional gelebt – das Maschta-Singen zum Beispiel: „Das Maschta-Singen ist ein weststeirisches Spezifikum, das heute noch in Attendorf, also Hitzendorf und auch in Mooskirchen veranstaltet wird.“ Der Brauch geht auf das 14. Jahrhundert zurück, „auf ein Pestjahr – da haben die Attendorfer Bauern gelobt, eine sogenannte Maschta-Prozession, um in Zukunft eben verschont zu werden.“ Ursprünglich waren es zwölf Maschta-Bauern, heute gibt es noch sieben, „die treffen sich dann bei der Kirche, holen das Kreuz, ziehen dann zur Kirche, vorneweg gehen die Buben, anschließend die Maschta-Bauern, dann die singenden Männer und am Ende gehen die betenden Mädchen und Frauen.“

eine Ratsche in der Wiese
Steirisches Volksliedwerk

Vom Weihfeuer bis zum Weihebrot

Dann gibt es noch das Weihfeuer-Tragen: „Die Weihfeuer-Tragenden Buben und Mädchen, die treffen sich vor der Kirche, holen sich dort einen Teil des geweihten Feuers und gehen dann so mit Blechdosen von Haus zu Haus und bringen so quasi das Herdfeuer zurück.“ Die bekannten Osterratschen hingegen werden gebraucht, weil am Gründonnerstag die Glocken nach Rom fliegen. Mit den Ratschen sollen die Gläubigen mit unterschiedlichen Sprüchen an die Gebetszeiten und Gottesdienste erinnert werden.

Osterbrot
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Zu den eher kulinarischen Osterbräuchen gehört für Margarete Lampauer das traditionelle Weihebrot – ein Weinbrot aus der Südsteiermark: „Das wird eigentlich mit Wein und Zwetschgenschnaps und Schmalz geknetet. Das ist das Besondere, sonst haben wir das ganze Jahr dieses Brot nicht, nur in der Osterzeit.“

Hase und Eier als Fruchtbarkeitssymbol

Warum übrigens der Osterhase die Eier bringt und nicht etwa eine Henne, das weiß niemand so genau. Vermutet wird, dass sowohl die Eier, als auch der Hase seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol gelten. In Schweden übrigens kommt nicht der Osterhase, sondern die Osterhexe; in Australien verteilt die Ostereier das Beuteltier Bilby und in Frankreich bringen die Osterglocken die Süßigkeiten.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Guten Morgen Steiermark“, Radio Steiermark, 25.3.2024.