das Stift von außen
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Kultur

Stift Rein bereitet sich auf Jubiläum vor

Sein 900-jähriges Bestehen feiert 2029 das Zisterzienserstift Rein, was seit geraumer Zeit schon zu umfangreichen Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten führt. Einblicke gibt nun eine Ausstellung.

Die Ausstellung stellt nicht nur das Stift selbst, sondern auch Herzog Ernst den Eisernen in den Mittelpunkt. Er war ein großer Gönner des Stifts, dessen Todestag sich heuer zum 600. Mal jährt.

Habsburger war Stift Rein verbunden

In der Grabkapelle der prachtvollen Basilika ist seine letzte Ruhestätte. Hier wurde Herzog Ernst der Eiserne auf seinen Wunsch hin bestattet, nachdem der 1424 verstorbene Habsburger dem Stift Rein zeitlebens verbunden war – durch seine Freundschaft mit dem Abt des Hauses, Angelus Manse, schildert Abt Philipp Helm: „Damals waren Kirche und Staat auch sehr verwoben in vielen Bereichen, und da ging es auch um politische Entscheidungen, die damals aber auch sehr stark von der Kirche mitbestimmt waren.“ Stiftshistorikerin und Kuratorin der Ausstellung Elisabeth Brenner ergänzt: „Es war ein Segen für das Stift, dass ihm der Herzog verbunden war.“

Fotostrecke mit 6 Bildern

Das Innere der Kirche
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Die Basilika des Stift Rein
ein altes gotisches Tor
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Kostbare Abbildungen des Stifts zu Beginnzeiten
Verzierte Fenster
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Nachbildung der kostbaren Fensterbilder aus der Kreuzkirche. Die kunstvollen Originale sind heute europaweit in Museen verstreut
ein altes gotisches Tor
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Alle Zisterzienserklöster wurden nach einem Bauplan gebaut
ein altes gotisches Tor
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Das gotische Portal zum Kapitelsaal
Bildergalerie
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Das Schwert des Herzogs ist in der Stift-Rein-Ausstellung ebenso zu sehen wie auch sein Grabtuch aus venezianischem Seidensamt oder auch eine Nachbildung der kostbaren Fensterbilder aus der Kreuzkirche. Die kunstvollen Originale sind heute europaweit in Museen verstreut. „Diese Bilder haben ein großes Erzählpotenzial, sind wunderbar ausgeformt, ausgebildet und wirklich von Bedeutung“, sagt Brenner.

Alle Zisterzienserklöster nach einem Bauplan

In der Stiftsbibliothek gibt das „Wolfgang-Missale“ Einblicke in Messtexte und kostbare Abbildungen des Stifts zu Beginnzeiten, will doch die Ausstellung auch auf das nahende 900-Jahr-Jubiläum von Stift Rein einstimmen – mit Einblicken in die architektonische Entwicklung über die Epochen. „Sie hatten eines gemeinsam, dass alle Klöster nach einem Bauplan gebaut wurden. Das heißt, wer heute ein Zisterzienserkloster betritt, der kann trotz der Umbauten sich orientieren und zurechtfinden, weil die Grundausstattung Kirche, Konvent und Kreuzganghof immer gleich angelegt wurden“, so der Abt.

Einblick für alle

Das Armarium als eine erste Bibliothek, ein barockes Abt-Wappen oder das gotische Portal zum Kapitelsaal – viele Details seien heute stille Zeugen der Zeit, so Helm: „Das Besondere ist wohl, dass wir hier 900 Jahre nicht nur Baugeschichte, sondern auch Kulturgeschichte und auch Glaubensgeschichte nachvollziehen können. Und das ist auch ein Ziel für unser 900-Jahr-Jubiläum, dass wir das den Menschen zeigen und vermitteln wollen.“

Einblicke in das weltälteste durchgehend besiedelte Zisterzienserkloster gibt die Ausstellung „Altes Kloster und Grablege von Herrschern“ im Stift Rein.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark heute“, ORF 2, 1.4.2024