Es sind Bachs Cellosuiten, zu denen sich die Ensemblemitglieder der Grazer Ballettkompanie auf der Opernbühne im Tanz bewegen, inszeniert als modernes Gesamtkunstwerk, das die Musik des barocken Meisters auf besondere Weise zum Klingen bringt.
Musik in den Körpern
Eine Person tanzt sozusagen für sechs Celli. „Wir haben uns dafür entschieden, weil es kräftiger, rhythmischer wird und eigentlich für den Tanz ausdrucksstärker ist“, so Ballettdirektor Dirk Elwert. „Ich versuche eine sehr komplexe Bewegungssprache mit den Tänzern zu erarbeiten, sodass sich eigentlich all das, was in der Musik steckt, auch im Körper, in einzelnen Körperteilen widerspiegelt“, so Choreografin Anne Jung.
Bach im Universum
Bachs fulminantes Orgelwerk Toccata und Fuge hat sich der Schweizer Choreograf Pablo Girolami für seine Inszenierung gewählt, die in eine fremde Welt entführen will. „Es geht unter der Prämisse: Wie würde Bach im Universum klingen, wenn ihn eine andere Spezies hört? Klingt das so wie bei uns auf dem Boden oder durch die atmosphärischen Veränderungen vielleicht ganz, ganz anders“, so Elwert.
Aus griechischer Feder stammt eine Choreografie, die Bachs Johannes- und Matthäus-Passion in den Fokus stellt und das sakrale Werk in energiegeladene, scheints endlose Bewegungen fasst. „Ich öffne einfach meine Augen und Ohren und tauche ein in die Schönheit der Musik“, so Choreograf Andonis Foniadakis.
Eine Reise
Es sind sehr unterschiedliche Blicke, die das internationale Choreografenteam auf die Musikwelt von Johann Sebastian Bach wirft. „Das ist, glaube ich, ein Bogen, eine Reise in die Geschichte oder das, was zeitgenössischer Tanz heute zeigen kann“, so Elwert.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Der Tag in der Steiermark“, Radio Steiermark, 8. April 2024.